Internationaler Karlspreis 2024

Ein weitgehend abgesperrter Marktplatz und hinten, auf der Video-Wand: Preisträger Rabbiner Pinchas Goldschmidt. Am Rathaus sieht man eine Flagge, die eine weiße Taube auf blauem Grund zeigt, keine Israel-Flagge. Berichte über den Verlauf der feierlichen Veranstaltung und die Reden findet ihr im Netz zuhauf, z. B. hier.

Weit weg vom Geschehen: das Volk. Später konnte man auf dem Katschhof etwas näher ran.

Eine Realität des Jahres 2024: Um in die Nähe des Rathauses zu gelangen, mussten sich – aus Sicherheitsgründen – alle Erwachsenen durchsuchen und abtasten lassen. Man muss in diesen Zeiten immer mit Durchgeknallten rechnen, die eine Gefahr für die Aachener Ehrengäste sein könnten.

Hier ist sie wieder, die weiße Taube auf blauem Grund, verwendet von Menschen, die sich am Himmelfahrtstag im Hof einfanden und publikumswirksam Plakate mit den sonderbarsten Inhalten auslegten. Hetze und Bosheit pur, möchte man sagen. Die Frage ist, ob sich die Flagge mit der Friedenstaube von ernsthaften Friedensfreunden noch verwenden lässt. Spoiler: besser nicht. – Im Domkeller bekamen die Schwurbler, sofern sie sich zu erkennen gaben, kein Bier.

Diese und ähnliche Plakate lagen im Hof aus.

In der Innenstadt gab es anlässlich der Verleihung des Karlspreises eine regelrechte Müllwagen-Ausstellung. Die Wagen riegelten alle Zugänge zum Markt ab. Leider notwendig. Die Polizisten haben sicherlich schon gemütlichere Arbeitstage erlebt: Sie mussten viele Menschen wegschicken.

Vor dem Elisenbrunnen demonstrierten knapp 200 Menschen, denen die Situation im Nahen Osten endlosen Schmerz und schlaflose Nächte bereitet. Sie kritisierten Israel und forderten ein Ende der militärischen Einsätze. Es ist letztlich schön, in einem Land zu leben, wo man seine Meinung frei äußern kann, auch wenn diese starke abweicht vom sog. Mainstream.

Anlässlich der Karlspreisverleihung: Kunst von unbekannter Hand auf dem Katschhof. Steine, Blüten aus Papier und Olivenzweige.

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Ein TV-Tipp für AachenNews-Leserinnen und -Leser. Vorab in der ARTE-Mediathek zu sehen.  Das Format heißt „Tracks East“, wurde bereits für den Deutschen Fernsehpreis sowie den Grimme Preis nominiert und hat gerade den Silver Award des „New York Festivals“ in der Kategorie News and Current Affairs gewonnen.

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