Wie weiter auf dem Boxgraben?

Boxgraben rauf oder runter – das ist für Radfahrer*innen immer gefährlich. Beispielsweise ragen Kfz in die Radfahrstreifen hinein, weil für die heutzutage breiten Autos der Parkstreifen zu schmal ist. Fotos aus April 2024: Radentscheid

Drei Verkehrsverbände äußern sich zur Situation auf dem vielbefahrenen Aachener Boxgraben. Dort ist die Situation für alle, die mit dem Rad unterwegs sind, ausgesprochen gefährlich. Wird alles besser, wenn ein Umbau-Plan der Verwaltung umgesetzt wird? „Nein“, meinen Radentscheid, VCD Aachen-Düren und Uni.Urban.Mobil. Sie weisen in einer Stellungnahme darauf hin, dass keine der vorgelegten Planungen für den Boxgraben den aktuellen verbindlichen Regelwerken entspricht. 

Keine der Varianten gewährleistet eine sichere Verkehrsführung nach dem Stand der Technik“, so wird mitgeteilt.

Besonders kritisch sei, dass Radfahrende weiterhin durch plötzlich geöffnete Autotüren gefährdet werden. Zur Vermeidung von schweren Unfällen sind ausreichende Sicherheitsräume zwischen Parkplätzen und Radverkehr notwendig. Die seien in der Planung immer noch nicht eingehalten. Es komme zu sog. Dooring-Unfällen.

Bitte Richtlinien beachten!

Zum einen seien die Parkplätze mit 1,80 Metern Breite zu schmal. Die Richtlinien sehen mindestens 2 Meter vor. Zum anderen forderten die aktuell gültigen Regelwerke einen Sicherheitstrennstreifen von mindestens 0,75 m neben Parkplätzen, eben um Dooring-Unfälle effektiv zu verhindern.

Ohne eigene Radverkehrsanlage würden Radfahrende versuchen, rechts an wartenden Kfz vorbeizufahren oder auf den Gehweg ausweichen. Das Unfallrisiko mit linksabbiegenden Kraftfahrzeugen würde weiterhin bestehen, zudem würde es zu zusätzlichen Konflikten mit dem Fußverkehr kommen. Nicht ohne Grund würden die Richtlinien bei einer Verkehrsbelastung wie am Boxgraben eigene Radverkehrsanlagen vorsehen.

Wenn jetzt die Entscheidung getroffen werde, dass bergab die Radfahrenden im Kfz-Verkehr „mitschwimmen“, sei auch langfristig keine Lösung mehr für diesen wichtigen Abschnitt im Aachener Radhauptnetz zu erwarten.

Lange Staus prägen regelmäßig das Bild auf dem Boxgraben. Nicht selten reichen sie von der Mozartstraße fast bis zum Luisenhospital. Die Gasse zwischen parkenden und im Stau stehenden Wagen bleibt den Rädern – schon lange ein unhaltbarer Zustand.

Die Verkehrsverbände fordern daher, dass zusätzliche Varianten ausgearbeitet werden, die den aktuellen Regelwerken entsprechen und Radverkehrsanlagen in beiden Fahrtrichtungen enthalten. Keine der ( in der Bezirksvertretung den Politiker*innen vorgestellten) Varianten bilde eine geeignete Grundlage. Auch wenn am Boxgraben Kompromisse bezüglich der Radverkehrsführung gemacht werden müssen, müsse die Verkehrssicherheit unbedingt gewährleistet sein.

Entscheiden soll die Politik die Angelegenheit – so ist es geplant – in der Sitzung des Mobilitätsausschuss am Donnerstag, 16. Mai. Die Sitzung ist öffentlich.

Dazu lesen: https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-aachen/aachen/wenn-die-sicherheit-fuer-radler-zur-quadratur-des-kreises-wird/11964067.html

Über AachenNews.org

Ich bin Journalistin und Bloggerin.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Wie weiter auf dem Boxgraben?

  1. Anonymous schreibt:

    Ich habe nie verstanden, wie man einen Radweg zwischen Parkstreifen und fließendem Autoverkehr anlegen kann. Ich meide solche Radwege konsequent.

    Nach wie vor wird vom Auto aus gedacht, alle anderen Verkehrsteilnehmenden müssen sich dem anpassen.

    Der Boxgraben war schon immer gefährlich, der Radwegstreifen hat due Situation noch mal verschärft.
    In der Theaterstr. führt der markierte Radstreifen an der Bushaltestelle ins Nirwana und verfügt über eine Stolperfalle. Hier hat die Belastung durch die Busse zu Verwerfungen des Asphalts geführt, die Teil des Radstreifens sind. Da war niemand vor Ort, um sich das anzusehen und denen, die den Streifen markiert haben, war das offenbar egal.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..