Die Lage spitzt sich zu

Werden die Spitzenbeamten in der Stadtverwaltung, gemeint sind die, die für Kinder und Jugendliche, für Schulen, Kitas und das Jugendamt zuständig sind, werden die der Politik in Aachen klar machen können, was die Stunde geschlagen hat, wie ernst die Lage ist in diesem Bereich? Werden sie den Kommunalpolitiker*innen erklären können, dass im Jugendamt, in Schulen und Kitas mehr als bisher investiert werden muss?

Da habe ich meine Zweifel. Nicht, weil die Personen auf ihren Führungspositionen schlechte Arbeit machen. Gar nicht. Sondern weil es so schwierig ist zu erklären, wie es jetzt den Kindern und Jugendlichen geht. 

Die Pandemie und der Krieg in Europa, die Inflation und die allgemeine Preissteigerung – das sind enorme Belastungen, das drückt die Stimmung. Die Nerven liegen blank, und das bekommen schon die Kita-Kinder mit, ohne zu wissen, wie alles zusammenhängt. Die Zeiten sind stressig wie nie, finde ich.

Im persönlichen Umfeld ist viel Hass zu verspüren. Der Hass, der sich in den sozialen Medien austoben darf (der Gesetzgeber unternimmt seit Jahren nichts dagegen) schwappt ins analoge Leben rüber. 

Zu den äußeren Problemen, die uns Pandemie und Krieg bescheren, gibt es noch den Arbeitskräftemangel, die ungeheuer große Personalnot, die noch immer größer wird. Zu wenige möchten Grundschullehrer*in werden. Und als Erzieherin in die Kita? Da brechen erstaunlich viele ihre Ausbildung ab oder entscheiden sich um, nachdem sie die Ausbildung beendet haben. 

Immer öfter gibt es Hinweise auf Personal in Kitas, das wegen Stress und monatelanger Überforderung die Nerven verliert. Zum Glück nichts davon in Aachen. Seriöse Medien berichten von Kindern, die eingesperrt und bisweilen sogar geschlagen wurden. Gestresste Erzieherinnen sollen in Aachen bald nebenbei noch nicht-pädagogisch ausgebildetes Personen anlernen. Lehrer*innen befassen sich mit viel zu viel Hantier statt Wissen zu vermitteln. Sie stellen Anträge, leisten Sozialarbeit, haben mit kopieren und Verwaltungsarbeit reichlich zu tun. Der Beruf ist unattraktiv, das spricht sich rum.

Zu viele Kinder gehen in die Kita und können nach 3 Jahren nicht richtig Deutsch. Sie gehen vier Jahre in die Grundschule und können nicht lesen und dabei verstehen, was sie lesen. Das sind keine Einzelfälle.

Die Familien erleben wegen Inflation und allgemeiner Verteuerung stressige Zeiten. Das alles steigert sich, schürt Aggressionen. Das kann nicht gutgehen. 

Hilfeschreie sollte man ernst nehmen. So gestresste Erwachsene können in einer Kita schwerlich liebevolle Betreuer*innen sein.

Über AachenNews.org

Ich bin Journalistin und Bloggerin.
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