Herbe Vorwürfe gegen Alemannia. Aufstieg ? Kannste den jetzt vergessen?

Überschrift geändert

Die Aachener Balltreter sind auf dem besten Weg, von der 4. in die 3. Liga aufzusteigen. Und während die anderen Mannschaften in der 4. Liga höchstens mal vor maximal 5000 oder 6000 Zuschauer*innen spielen, bringen die Aachener Kicker regelmäßig 20.000 Menschen in ihr Stadion. Darunter viele Kinder.

Letzten Samstag waren es sogar 20.800. Darunter soll eine beachtliche Anzahl Fans mit rechter Gesinnung sein. z. B. auf der Stehtribüne hinter einem der Tore.

Auf ZEIT-online haben sich aktuell – hinter einer Bezahlschranke – zwei Autoren die Alemannia vorgeknöpft. Was wird berichtet? Es geht um die rechtsradikale Szene von vor 10 Jahren, vor 20 Jahren und dass sich heute wieder Rechtsradikale im Stadion einfinden würden. Auf den Stehplätzen, in der Geschäftsstelle, sogar beim Training im türkischen Belek sollen sie dabei gewesen sein.

 „Wie Alemannia Aachen mit Rechtsextremen kooperiert“. Der Text beschreibt wahrscheinlich vieles korrekt, mit Sicherheit versaut er den Spielern die Stimmung. Das ist schade. Man könnte die Ansicht vertreten, dass allzu einfach von der Vergangenheit auf die Gegenwart geschlossen wird. Aber in der Gegenwart glänzte der Verein auch nicht gerade mit einem klaren Bekenntnis zur Demokratie.

Bundesweit machte die Vereinsspitze nämlich kürzlich Schlagzeilen, als man sich von einer Anti-Rechts-Demo in Aachen distanzierte. Das war voll daneben und brachte den Pennern bei der Alemannia-Spitze Beifall von der AfD ein. Image-mäßig war es eine Katastrophe.

Man gestand aber einen „Fehler“ ein, entschuldigte sich im Stadion und anhaltend in den Sozialen Medien.

„Gegen Rassismus, gegen Extremismus, Zesame.“

Vorwurf von ZEIT-online: Es seien drei altbekannte Hooligans im Stadion, und der  Vereinsvorstand arbeite sogar mit ihnen zusammen. In dem Zusammenhang wird der Umgang des Vereins mit rechter Gewalt in den Neunzigern kritisiert – also vor mehr als 20 Jahren. Ohne das alles hier nacherzählen zu wollen, sei nur erwähnt, dass damals Fans verprügelt wurden, die sich gegen Rassismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit aussprachen.

Vor dem Spiel eine Choreo, die mancher Bundesliga-Verein so nicht zustande bringt. Nach einem gewonnen Spiel: Zuschauer und Spieler singen voller Freude zusammen.

Bei 20.800 Zuschauern haben jetzt also 200 oder 300 Hooligans dem großen Rest der Fans die Freude verdorben. Danke Hooligans.

Und das in einer Stadt, wo bei Demonstrationen einmal 10.000 Leute auf die Straße gingen und danach nochmal fast 20.000. Eine Stadt, wo bei einer fragwürdigen Abschiebung eines Asylbewerbers sofort 1000 Menschen vor dem Ausländeramt stehen und protestieren. Wo die AfD bei der Kommunalwahl deutlich unter 5 Prozent bleibt (und selbst in der StädteRegion implodiert ist). Wo es für Geflüchtete mehr Hilfseinrichtungen und Engagement gibt als in anderen Städten. (Und wo „Au Hur“ kein Schimpfwort ist.)

Nicht streng genug

„Laxer Umgang mit Problemfans“ und an den Eingängen würde nicht streng genug kontrolliert. Das werfen die beiden ZEIT-Online-Autoren Westerkamp und Fritsch dem Verein, der nach 10 Jahren endlich Chancen hat, aus der Regionalliga West rauszukommen, vor. Und: Bei jedem Spiel sei (seit Mai 2023) eine schwarze Fahne mit der Aufschrift „Boxstaffel Hooligans“ zu sehen. Diese Staffel treffe sich zu Prügeleien. Und auf Instagram sei auch was gefunden worden. Dazu Hakenkreuz-Tattoos und Reichsadler-Tattoos bei Fans.

Das mag alles stimmen. AachenNews.org (die letzten 7 Heimspiele immer im Stadion anwesend) hat alles, was vorgeworfen wird, dort noch nie gesehen und erlebt. Hat aber vielleicht auch keine Ahnung von der Fanszene, das kann tatsächlich sein. Deshalb gilt: Wer wissen will, was los ist bei der Alemannia, muss zum Tivoli gehen und sich selbst ein Bild machen. (Platz auf der Haupttribüne einnehmen, da kann man die Fans aus sicherem Abstand beobachten.) Die Stimmung ist einzigartig, und selbst bei Auswärtsspielen hat man das Gefühl, bei einem Heimspiel zu sein. So viele Fans fahren mit.

***

Der WDR berichtete hier: https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/aachen/alemannia-aachen-verbindungen-zu-rechtsextremen-kreisen-100.html

Die Polizei hatte auf Nachfrage bis jetzt nichts zu beanstanden, will sich aber noch äußern.

Chemo berichtet über sich. Er wird in dem ZEIT-online Text genannt. Ein Podcast mit schwierigen Aussagen. Chemo verkörpert alles, was „normalen Menschen“ Angst macht.

Auf X Twitter zu sehen: Hier

Und nicht zuletzt: „Fußball philosphisch betrachtet“ aus 2014 auf AachenNews.org

Über AachenNews.org

Ich bin Journalistin und Bloggerin.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..