20.000 (mindestens) bei der Aachener Friday-for-Future-Demo

dieses untere Foto von: @lara_eck

Was für ein Tag! Könnte sein, dass der 21. Juni 2019 in die Geschichte der Stadt eingeht. Mindestens 20.000 Menschen – manche meinen, es seien sogar 40.000 gewesen – haben für die Rettung des Klimas demonstriert. Und alles, alles ist gut organisiert und friedlich abgelaufen. Bravo Stadtverwaltung Aachen, bravo Orga-Team, bravo Demonstranten.

Die Polizisten waren zwar zahlreich, aber keineswegs aggressiv, auch nicht gegenüber den KletterInnen, die zwei Brücken in Nähe des Tivoli-Stadiums besetzten. Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser Hilfsdienst und die Feuerwehr waren auf ALLES gefasst und stark präsent, mussten aber nur 7 mal aktiv werden, und der Stadtbetrieb ist geradezu erschüttert darüber, wie sauber die Demo die Stadt hinterlassen hat. Für die Leute mit den großen Kehrbesen gab es fast nichts zu tun.

Sehr gut war und ist auch die Berichterstattung der örtlichen Zeitungen und besonders des WDR, soweit ich das mitbekommen habe. Interviews, Berichterstattung und gute, sachgerechte Kommentierung wechselten sich in schneller Folge ab. Bei Twitter lag #AC2106 vorne und auch bei Facebook wurde mit den üblichen Nörgelpittern freundlich umgegangen (soweit ich das bisher alles sehen konnte).

Resümee: Eine friedliche, umweltbewußte Generation ist offenbar auf einem guten Weg, bleibt ihrer Linie treu und behält ihr Ziel im Auge: Einhaltung des  Klimaschutzübereinkommens von Paris, Begrenzung des Anstiegs der Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad, früherer Stopp der Braunkohleförderung und Braunkohleverstromung als geplant.

Die hier formulierten Ziele (s. unten) und Maßnahmen MÜSSEN eingehalten werden. Die Braunkohleförderung – 50 Km von Aachen entfernt – steht dem diametral entgegen.

https://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/paris_de

***

Am Rande der Demo gab es eine Hausbesetzung. Kurzfristig wurde die Bastei, ein prominentes Gebäude, das der Eigentümer offensichtlich aus Spekulationsgründen derzeit absichtlich verrotten lässt, besetzt. Um auf die WohnungsNOT in Aachen (bei gleichzeitigem Vorhandensein von viel Leerstand) hinzuweisen, sollte man tatsächlich jedes größere Ereignis als Trittbrett nutzen. Das ist nicht dumm und moralisch schon fast geboten.

Mehr Infos dazu: hier, hier, hier.

UPDATE: Das muss leider auch gesagt werden. Ein Aachener Wirt und Ex-Karnevalsprinz stellte ein Foto von einer Karnevals-bedingt verdreckten Aachener Straße auf Facebook ein ( wo sonst?) und deutete an, dass die #fridaysforfuture-Demo den Dreck gemacht hat. Viele auf der Plattform Facebook glaubten ihm, andere empörten sich. Der Wirt hat den Post entfernt, NACHDEM  er schon vielfach geteilt worden war. „Für den kleinen Hass zwischendurch“, meinte in seiner unnachahmlichen Art Klarmann_Michael_Aachen auf Facebook. 

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