Keine wichtige Entscheidung ohne vorherigen Blick in die Statistik. Seit heute läuft eine Art Volksbefragung, der Zensus 2022, auf vollen Touren. Rund 1,5 Millionen Personen (und bei der Gebäude- und Wohnungszählung etwa vier Millionen Eigentümer*innen von Wohnraum bzw. deren Beauftragte) werden in NRW befragt.
Bei der Haushaltebefragung wird in NRW etwa jeder 12. Haushalt befragt. Während in der größten Stadt Köln rund 90.600 Personen Auskunft geben müssen, sind es in der kleinsten Gemeinde Heimbach etwa 1000 Personen.
In Aachen werden 22.900 Personen befragt, und in der StädteRegion insgesamt 49.200. In Monschau (mit seinen Ortsteilen) übrigens nur 1200. Wie viele Personen in den Gemeinden und Städten im einzelnen befragt werden, könnt ihr hier finden: https://www.it.nrw/sites/default/files/atoms/files/196_22_0.pdf
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Keine Befragung ohne vorherige Ankündigung: Bei einem Termin an der Wohnungstüre/Haustüre werden nur die wichtigsten Fragen für die Ermittlung der Einwohnerzahlen gestellt. Die Interviewer*innen kündigen sich mit einem Anschreiben und einer Terminankündigungs-Karte an. Die Interviews dauern etwa fünf bis zehn Minuten und können kontaktarm an der Haus- bzw. Wohnungstür stattfinden.
Fragen zur Bildung und zur Erwerbstätigkeit können später über den einfach zu bedienenden Online-Fragebogen beantwortet und übermittelt werden. Die Zugangsdaten zur Anwendung erhalten die Befragten von den Interviewer*innen. Falls in Einzelfällen kein Gesprächstermin vor Ort zustande kommt, können die zuständigen Erhebungsstellen die Zugangskennungen und weiterführende Informationen zur Online-Meldung auch zusenden.
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Auch der Versand der Anschreiben an die Befragten der Gebäude- und Wohnungszählung startet in Nordrhein-Westfalen ab heute. Die Anschreiben enthalten die Zugangsdaten für den Online-Fragebogen. Das Ausfüllen dauert in der Regel weniger als zehn Minuten.
Den Befragten werden durch eine gezielte Filterführung auch nur die Fragen angezeigt, die von ihnen tatsächlich zu beantworten sind. Personen, die ihre Angaben lieber in einem traditionellen Papierfragebogen übermitteln möchten, erhalten diesen – wenn sie nicht online antworten – automatisch mit einem Erinnerungsschreiben. Der Fragebogen muss nicht extra bei IT.NRW angefordert werden.
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Was ist mit dem Datenschutz? Alles natürlich total sicher, wird mitgeteilt. Na ja, das werden wir abwarten müssen.
Das Statistische Landesamt ist optimistisch: Es weist darauf hin, dass alle beim Zensus 2022 erfragten Informationen strengsten Datenschutz- und Datensicherheitsbestimmungen unterliegen. Der Schutz der Daten jeder einzelnen befragten Person habe oberste Priorität. Individualdaten dürften den abgeschotteten Bereich der amtlichen Statistik nicht verlassen.
Für alle Befragten und alle Bürger*innen, die Fragen zum Zensus haben, wurde unter der Telefonnummer 0211 / 828 3838 3 eine Service-Hotline eingerichtet. Die Hotline ist montags bis freitags von 7 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr erreichbar.
Weitere Informationen zum Zensus 2022 in Deutschland findet ihr unter http://www.zensus2022.de
Spezielle Informationen zum Zensus 2022 in Nordrhein- Westfalen unter https://www.it.nrw/zensus-2022. (IT.NRW)
Quelle: Pressestelle des Landesbetrieb IT.NRW, Statistik und IT-Dienstleistungen

In ganz Deutschland werden etwa 30 Millionen Menschen befragt. Die Befragten sind alle zufällig ausgesucht worden. Was man wissen will: Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Familienstand, Wohnsituation, Migrationshintergrund, Staatsangehörigkeit, Bildungsabschluss, Erwerbstätigkeit. Auch Menschen in Wohnheimen werden erfasst.
Bei der Gebäude- und Wohnungszählung müsst ihr als Eigentümer*innen angeben: Art des Gebäudes, Baujahr, Größe, Nettokaltmiete, Leerstandsdauer, Leerstandsgründe (da wüsste man doch gerne, was z. B der Eigentümer der Gebäude in der unteren Adalbertstraße alles Blaues vom Himmel erzählt, bitterlach) , Heizungsart und Energieträger.
Die ausgesuchten Personen sind auskunftspflichtig, andernfalls: Zwangsgeld. Die Erhebung soll bis Mitte August abgeschlossen sein. Ergebnisse liegen erst Ende 2023 vor.
Die Europäische Union verpflichtet ihre Mitgliedsstaaten, alle 10 Jahre einen Zensus durchzuführen. Eigentlich sollte das alles 2021 über die Bühne gehen. Hat aber wegen Corona nicht geklappt.
Bundesweit werden 100.000 Interviewer*innen im Einsatz sein. Die haben sich zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Toi, toi, toi. sagen wir dazu mal.