Eine Konferenz der Verkehrsministerinnen und -minister findet in Kürze in Aachen statt. Am Mittwoch und Donnerstag, 22. und 23. März, ist es soweit.
Dieses Ereignis wollen verschiedene Aachener Initiativen würdigen. Sie wollen die Minister auf Zusammenhänge aufmerksam machen, die diese Herrschaften eigentlich in- und auswendig kennen müssten, die sie aber – der Himmel weiß wieso – nicht verstehen.
Derzeit werde der Auto- und Flugverkehr jährlich mit 30 Milliarden Euro subventioniert, so teilt das Bündnis der Initiativen mit. Das sei Geld, das besser in die Schiene, den ÖPNV-Ausbau und Löhne sowie Arbeitsbedingungen für Bus- und Bahnbeschäftigte fließen würde.
Das Straßenverkehrsrecht blockiert die Verkehrswende in den Kommunen. „Selbst das Tempolimit, die einfachste Maßnahme zur CO2-Einsparung wird vehement abgelehnt. Es wäre einfach und günstig umzusetzen und eine gesellschaftliche Mehrheit wäre dafür“, erklärt Stella von End Fossil: Occupy! Aachen.
Demo unter dem Motto „verkehrT“
Am 22. März findet eine Fahrraddemo ab 16.30 Uhr an der Monheimsallee statt. Treffpunkt ist die Promenade neben dem Quellenhof. Zum Abschluss der Konferenz am 23. März ruft das Bündnis zur großen Demo unter dem Motto „verkehrT“ auf. Beginn ist um 15 Uhr am Aachener Hauptbahnhof, um 16 Uhr ist Kundgebung am Quellenhof.
Dem Bündnis gehören folgenden Aachener Vereinigungen an: ADFC, ADFC NRW, EndFossil Aachen, Fridays for Future, Greenpeace, Health for Future, Omas for Future, Parents for Future, Radentscheid Aachen, Stoppt L221 n, Students for Future Aachen, Uni.Urban.Mobil. und VCD Aachen-Düren. Sie fordern eine Abkehr von der autozentrierten Verkehrspolitik.

Gegen den Autobahn- und Straßenneubau wehren sich bundesweit zahlreiche Initiativen. Auch in Aachen leistet die Initiative „Stoppt Autobahnanschluss Eilendorf und Zubringer L221 n“ Widerstand gegen den geplanten Neubau eines Autobahnzubringers.
„Diese sinnlosen Verkehrsprojekte sind aus der Zeit gefallen und würden nur zusätzlichen Autoverkehr und Mehrbelastung der Wohngebiete zur Folge haben. Wir brauchen stattdessen endlich einen gut ausgebauten ÖPNV, wie die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket zeigen!”
sagt Judith Vogt von Stoppt L221 n
Und noch ein Problem hat sich aufgetan. Das NRW-Semesterticket – ein solidarisches und günstiges Ticket für Studierende – ist in Gefahr. Durch die Einführung des 49-Euro-Tickets droht die rechtliche Grundlage wegzufallen. Vor dem Hintergrund der Inflation ist das aber zu teuer, zumal das Jobticket künftig deutlich günstiger ausfallen soll. Nach dem Debakel der Einmalzahlung werden Studierende erneut von der Politik allein gelassen. „Mit dem Wegfall des Semestertickets würde die ohnehin schon knappe Finanzierung des ÖPNV in NRW zusammenbrechen!”, sagt Sebastian Johnson von Uni.Urban.Mobil.
Zum Weiterlesen: VerkehrT und Themen bei der Verkehrsministerkonferenz Aachen Termine und Beschlüsse.