
Hinweise eines Lesers bringen neue Erkenntnisse über das Kloster in der Lousbergstraße. Das Kloster fiel Mitgliedern der Piratenpartei bei der Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge auf.
Neues von der verlassenen Klosteranlage in der Lousbergstraße , die gut geeignet erscheint für die Unterbringung von Flüchtlingen. Ich hatte mir das Kloster näher angesehen, einige Fotos gemacht und darüber berichtet. Dank eines Leser-Hinweises habe ich jetzt erfahren, dass das Kloster immerhin bis 2009 bewohnt war.
Auch ist jetzt klar, dass es 2009 an einen „Investor“ verkauft wurde, der es zu hochwertigen Seniorenwohnungen umbauen lassen wollte. Daraus ist aber –

Blick auf die Klosteranlage – von der Straße aus. Man sieht hier nur 10 Prozent von der großen Anlage. Im Netz seht ihr auf den bekannten Seiten deutlich mehr.
allem Anschein nach – nichts geworden. „Auch Denkmalamt, Gartendenkmalamt und Umweltamt wurden (2009) eingeschaltet“, heißt es in einem Bericht. Vielleicht kann man den neuen Eigentümer (Petruswerk Berlin, „ein Investor mit kirchennaher Herkunft und Perspektive“) kontaktieren und mal nachfragen, ob er es zum Herrichten der Stadt überlassen will. Oder hat auch er seinerseits die Anlage verkauft?
Was sagt Aachens Oberbürgermeister zu der Möglichkeit der Beschlagnahme? Lohnt es sich, dazu eine Anfrage an Rat und Verwaltung zu stellen?
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Sehr erhellend war der Vortrag von Uwe Zink zum Radschnellweg Aachen – Herzogenrath, der 15 bis 18 Millionen Euro kosten soll. Die Kosten können bisher nur grob geschätzt werden, weil noch nicht feststeht, wo der Radschnellweg genau entlang führen soll. Auf einer Seite im Netz haben schon 80 Bürgerinnen und Bürger Vorschläge gemacht, darunter sind einige recht brauchbare.
Erst wenn feststeht, wo der Radschnellweg genau langführen könnte, wie viele Brücken und Tunnel man bauen müsste und wie viel alles kostet, müssen die
Politiker in Aachen, in Herzogenrath und in der Städteregion (3 Kommunalparlamente) entscheiden, ob sie den Radschnellweg überhaupt wollen. 80 Prozent der Kosten spendiert die NRW-Regierung, die als rot-grüne Truppe natürlich das Geld, das nun mal da ist, gemäß ihrer Ideologie für ökologisch sinnvolle Projekte ausgeben will. Wenn nicht in der Städteregion Aachen, dann eben woanders. Das haben mit Mehrheit gewählte Politiker entschieden. Es ist ihr gutes Recht.
Sich da zu sperren und zu sagen: Das Geld wollen wir lieber sparen, das sei gewissermaßen kleinkariert und provinziell. Das sagte Uwe Zink sinngemäß, der erfreulich offen mit uns geredet hat.
Zink ist übrigens bei der Städteregion Dezernent für Umwelt, Kreisplanung, Bau-, Kataster- und Vermessungswesen. Er tischte auch Zahlen auf (480.000 Fahrräder und Pedelecs werden in Deutschland pro Jahr gekauft) und plädierte dafür, die Verkehrswege, also die Transportwege für Menschen und Waren, zukunftsfähig zu machen. Autos, die Sprit verbrauchen, hält er – auf mehreren Ebenen – für nicht unbedingt zukunftsfähig.
Der Radschnellweg (kaum Steigungen, kein Gegenverkehr, glatte Fahrbahn) würde für den Berufsverkehr gebaut, und ich weiß tatsächlich nicht, ob ich noch angemessen aussehe, wenn ich im voreifeler Regenwetter 22 Kilometer von Herzogenrath nach Aachen zur Arbeit radele. Man möchte schließlich in Seidenbluse und hohen Schuhen für den Job cool gekleidet sein, auch Herren übrigens. Aber Zink und die meisten Anwesenden meinten sinngemäß, das sei ja wohl das geringste Problem.
Bei den Piraten gibt es Gegner und starke Befürworter des Radschnellweges. Wir haben mit Uwe Zink umfassend zwei Stunden lang – von den Kosten bis zum Radverkehr in Aachen – vieles diskutiert, und es war wieder mal gut, „sachkundige Bürgerin“ zu sein.
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Der Rat der Stadt wird neue „Stolpersteine“ verlegen lassen. Und zwar vor dem letzten bekannten und selbst gewählten Wohnsitz von Sibilla Levy an der Straße „An den Frauenbrüdern“ 4 sowie am ehemaligen Wohnsitz von Emma und Hugo Hartog an der Weißenburgerstraße 40 (Nähe Kennedypark).
Seit 2008 erinnern die Stolpersteine in Aachen an Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die im Dritten Reich deportiert und ermordet oder zur Flucht aus Deutschland gezwungen waren. Die Stolpersteine sind Messingquader, in die jeweils der Name, die Lebensdaten und das Schicksal eines Aacheners oder einer Aachenerin eingraviert sind, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Weitere Infos: www.wgdv.de
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Das Presseamt teilt mit: Ein Hotel und zwei Wohnhäuser entstehen bis Mitte 2017 auf einem 5000 Quadratmeter großen Eckgrundstück an der Ecke Krefelder Straße/Merowingerstraße (Gelände altes Tivoli-Stadion). Oberbürgermeister Marcel Philipp stellte das Projekt kürzlich mit Vertretern der Firma DAixKo GbR, einem Zusammenschluss der Firmen Derichs & Konertz und AIXACT Immobilien, und den verantwortlichen Architekten vor.

Neuere, große Gebäude in Aachen sehen ja eigentlich alle gleich aus. Eine Uniformität, die mir gefällt. Oben: Franzstraße, unten: Zollernstraße. Ganz unten: Studentenwohnanlage in der Rütscher Straße
Der Planungsentwurf für das Hotel stammt vom Architekturbüro Benthem Crouwel (BC): 164 Zimmer, ungewöhnliche, lamellenartige und purpurfarbene Fassade. Purpur wirke kostbar und außerordentlich angenehm, sagte der Architekt. Das neue Hotel wird einmal von der Kette „Hampton by Hilton“ betrieben – im Drei-Sterne-Bereich.
Hinter dem Hotel entstehen noch zwei Wohnhäuser mit 34 Wohnungen, von denen acht öffentlich gefördert sein werden. „Die Wohnungen sind 60 bis 150 Quadratmeter groß“, erklärte der Aachener Architekt Manfred Hammers, der die beiden Wohnhäuser geplant hat. Im Erdgeschoss: großzügige Gärten. In den oberen Etagen: Penthouse-Wohnungen mit einem Panoramablick auf den Lousberg und in die Soers.
Es wird eine gemeinsame Tiefgarage (für 91 Fahrzeuge) für Hotel und Wohnungsbau geben. Erschlossen wird das Hotel zum einen durch eine Vorfahrt an der Merowingerstraße, zum anderen durch die Tiefgaragenzufahrt, die sich im Baugebiet Alter Tivoli befindet. „Die Bauarbeiten für Hotel und Wohnhäuser sollen zum Jahreswechsel 2015/16 beginnen“, sagte laut Presseamt Dieter Laskowski vom Bauunternehmen Derichs und Konertz. Die Wohnhäuser sollen bis Ende 2016 fertig gestellt, das Hotel Mitte 2017 eröffnet werden. Die Investoren gehen von einem Kostenvolumen von rund 22 Millionen Euro aus.
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