
Streiten über etwas, das es (noch) nicht gibt und das es am Ende auch gar nicht geben wird, das kann Aachen. – Jetzt ist eine Diskussion um ein Parkhaus für Fahrräder entbrannt, das irgendwann mal in Nähe des Bahnhofs Rothe Erde errichtet wird. Oder auch nicht.
Zur Erinnerung: Völlig überraschend hatte Berlin kürzlich signalisiert, man werde für einen Fahrradparkhaus-Neubau 1.856.250,00 Euro nach Aachen rüberschieben. Bis Mitte 2025 könnten Pläne entworfen, dann gebaut und Ende 2026 die ersten Räder untergestellt werden. Im Netz war zu lesen, dass für den Neubau der jetzige Pkw-Parkplatz am Bahnhof Rothe Erde passend sei.
„So viel Geld zum Unterstellen von Fahrrädern? Das darf ja wohl nicht wahr sein!“, schimpfen Leute und schicken wütende Mails an AachenNews. Sie vergessen, dass Parkhäuser für Autos 10 mal mehr kosten. Und dass es in dem neuen Fahrradparkhaus auch Unterstell-Möglichkeiten für Pkw geben soll.
Andere regen sich über den Standort für das neue Parkhaus auf. Sie meinen, im Inneren des Bahnhofs sei Platz für hunderte Fahrräder.
Wir wissen das nicht, wir waren noch nie in diesen Räumen, in denen Tauben nisten. Taubenfreunde haben irgendwann mal erreicht, dass quasi unter den Schienen Tauben wohnen dürfen (s. Tauben-Landeplatz in der Mitte vom Foto unten). Vorschlag: Sollte man dort nicht besser einen abschließbaren Fahrradunterstand einrichten und sich den Neubau sparen? Dazu müsste man in langwierige Verhandlungen mit der Bahn eintreten. Viel Spaß. Die Erfolgsaussichten sind gering.
Noch mehr Leute (alles keine eingefleischten Radfahrer*innen) schlagen vor, die Biker*innen sollten im teils leerstehenden Parkhaus der Aachen Arkaden am Eisenbahnweg ihre Räder abstellen. Der Weg über die Trierer Straße sei diesen sportlichen Menschen ja wohl zuzumuten.
Was und ob letztlich zwischen Bahnhof Rothe Erde und Beverstraße einmal gebaut wird, kann realistisch keine/r sagen. Angesichts des Streits und angesichts all der krassen Sparvorschläge, die jetzt bundesweit auf den Tisch kommen, fängt man an zu zweifeln. Und hat sich am Ende wieder mal zu früh gefreut.


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