Europaplatz: Ab heute, 24. Juli, kommt ihr hier nicht mehr weiter. A 544 auf einer Seite zu.

Europaplatz: Hier versperren rot-weiße Baken euch den Weg. Dieses Stück Autobahn ist auf der Auswärts-Seite (Richtung Autobahnkreuz) nicht mehr befahrbar.

Viele wissen es, werden aber trotzdem gewohnheitsmäßig den Europaplatz ansteuern. Nur: Ab heute ist dort kein Durchkommen mehr, für Pkw nicht, für Lkw nicht und übrigens auch nicht für Fahrräder. Die auf diesem Stück Autobahn (A 544) liegende Brücke darf nicht mehr belastet/befahren werden, sie muss erneuert werden. Abriss und Neubau werden mindestens 2 Jahre dauern.

Damit ist für viele gewohnheitsmäßige Schwarzseher die Katastrophe perfekt. Aachener Unternehmen, ihre Mitarbeiter*innen, ihre Kunden und Zulieferer werden buchstäblich auf der Strecke bleiben, so die Befürchtung. Alle werden im Strudel der Umsatzeinbußen pleite gehen. In ganz Aachen – besonders in Haaren und Brand – wird es nur noch Staus geben und ein Verkehrschaos, wie es die Welt NOCH NIE gesehen hat. Von „existenzbedrohender Herausforderung“ ist die Rede. Und von einem Politikstil, der sich gegen die Bürgerinnen und Bürger Aachens richtet.

In Würselen hat man das Zetern und Wehklagen vernommen und bietet Ersatzräume in Gebäuden an. Interesse daran konnte nicht festgestellt werden. Es ist wie es immer ist in Aachen: Die Katastrophe ist unausweichlich, die Grünen sind schuld, wir werden alle sterben, die lokale Presse berichtet ausführlich und unheilschwanger . . . und am Ende ruckelt sich doch wieder alles zurecht. Bleiben wir mal bei den Fakten.

Die Haarbachtalbrücke hat hunderte Risse, und der Stahl rostet. Sie hätte längst abgerissen werden müssen. Eine Ersatzbrücke (für 2 Jahre) wird nicht gebaut. Um die Errichtung einer Ersatzbrücke oder Rampe zu erzwingen, hatte sich ein kleines Grüppchen von Unternehmern und ein RWTH-Professor sogar an das Verkehrsministerium in Berlin gewandt. Ohne Erfolg.

Die Brücke ist 160 Meter lang, 20 Meter hoch und 22 Meter breit. Ihre Stabilität wurde und wird seit Monaten in kurzen Abständen geprüft, und die Sachverständigen meinen unisono: Die Brücke bekommt immer mehr Risse, es wird zügig immer schlimmer, die Brücke ist hin.

Sie wird übrigens ab heute, 24. Juni, zunächst mal einseitig gesperrt. Nach Aachen hinein kann immer noch gefahren werden. Und: Nicht ohne Grund geht alles bereits in den Schulferien los. Dadurch könnte die ganze Umstellung behutsamer und erträglicher ablaufen.

Am 15. Januar 2024 kommt dann das endgültige AUS für die A 544, dann wird nur noch abgerissen. 22 Monate wird gebaut, und bis zur endgültigen Fertigstellung sollen insgesamt 43 Monate ins Land gehen. Eine lange Zeit für so eine relativ kleine Brücke.

Hinweise auf Umleitungen, die die Stadt Aachen weitergeleitet hat, findet man hier.

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Die einen sitzen zu Hause und zermartern sich das Hirn wegen der örtlichen Verkehrspolitik und was man besser machen könnte, andere fahren zum „Rursee in Flammen“. Kurzvideo und Foto: Henning Brinkmann

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