Ein Zitat von Gustave Flaubert: Kälte: Gesünder als Hitze
Mollig warm ist ja ganz schön. Aber diese Hitze? Von Jahr zu Jahr merken wir, dass die Sommerhitze immer mehr zunimmt. Es war auch früher manchmal heiß, aber heute ist es viel öfter heiß als früher. „Gleichzeitig ist die Fähigkeit eines menschlichen Körpers, sich auf Hitze einzustellen, sehr begrenzt“, sagt der Arzt Martin Herrmann, Gründer von KLUG . Wenn so ein Körper längere Zeit 40 Grad erlebe und sich dazu in der Nacht nicht abkühlt, dann sei das Ende nah.
Es sterben an Hitze vorrangig alle, die schwach sind: Alte, Kranke, Kinder. 2003 gab es einen sehr heißen Sommer und es starben etwa 9500 Menschen mehr, als eigentlich üblich in der Zeit. An der Übersterblichkeit kann man erkennen, wie viele Menschenleben die Hitze fordert.
Tagelang über 30 Grad und in der Nacht geht die Temperatur nicht unter 20 Grad (Tropennächte). Das ist eine Hitzewelle und bedeutet: die Städte und Häuser kühlen sich nicht ab. Dann müssen alle Menschen in Aachen wissen, was zu tun ist, wo man hingehen muss, um der Katastrophe zu entkommen. Wo sind die Kühlräume? In welche Tiefgarage kann man gehen und dort übernachten? Alle Veranstaltungen werden abgesagt, wie werden die Menschen darüber informiert? Hat Aachen genug Helfer? Alle Arbeiten draußen werden untersagt. Wie werden Personen sanktioniert, die gegen die Vorschriften verstoßen?
In Deutschland gibt es zwei Hitzestufen, in Frankreich vier.
Letzte und höchste Stufe ist in Frankreich die Stufe „Hitzekatastrophe“. In Deutschland denken wir die Hitze noch nicht mit dem Begriff Katastrophe zusammen. Deshalb sind wir hier schlecht vorbereitet. Eine fette Hitzewelle ist aber tatsächlich eine Katastrophe, und zwar eine stille Katastrophe. Überschwemmungen zum Beispiel ergeben viel krassere, stärkere Bilder.
Aber die Hitze bringt schon jetzt viel mehr Menschen um als Überschwemmungen und Stürme. Die Hitze als Katastrophe denken – hat sich der Katastrophenschutz eigentlich schon damit befasst?
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„Hitze ist der Silent Killer“, Podcast der ZEIT, hier klicken
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Mehr Daten zur Extremwetter-Zwischenbilanz 2023.
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Ein paar Infos aus der FAZ: Die erste Jahreshälfte 2023 ist wettertechnisch etwas für die Geschichtsbücher. Europa erwärmt sich schneller als jede andere Region unseres Planeten. Diese Entwicklung hat sich seit den 1980er Jahren verdoppelt.
Die Erhitzung der Erde treibt den Wasserkreislauf an und führt mit immer höherer Wahrscheinlichkeit zu Extremwetterlagen – mit oft katastrophalen Folgen. Ein Grad Erwärmung bedeuten bis zu sieben Prozent mehr Wasserdampf in der Luft, der immer häufiger als Starkregen herunterkommt.
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Meldungen zu Hitzerekorden. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/juli-heissester-monat-100.html
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