Schade: Den Anwohnern gehen die Parkplätze vor

Parken in Aachen – für die einen ein Drama, für die anderen ein Witz und für Dritte eine Wissenschaft. Wer darf wo parken, wie lange und wer nicht? Über diese und ähnliche Fragen diskutiert man in Aachen seit Jahren. Am kommenden Donnerstag geht der Streit in die nächste Runde. Betroffen sind allerdings nur drei Quartiere.

Die Projektwerkstatt „Fahrradfreundliches Brand“ hat uns informiert: Die Stadtverwaltung wird in der nächsten Sitzung des Mobilitätsausschuss (Donnerstag, 24. August, 17 Uhr, Rathaus) die Ergebnisse des Gutachtens „Gesamtkonzept Quartiersparken“ vorstellen. Das Gutachten hat die Parksituation für Kraftfahrzeuge in drei Quartieren untersucht (Quelle: https://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=27248 ):

  • Frankenberger Viertel
  • Am Westpark
  • Untere Lintertstraße

Ein besonderes Augenmerk hat die Projektwerkstatt auf den Untersuchungsbereich an der unteren Lintertstraße gelegt. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Im gesamten Untersuchungsraum übersteigt das Parkplatzangebot den Bedarf.

Für ein Quartiersparkhaus gibt es keine geeigneten Standorte.

Aufgrund des geringen Parkdrucks ließe sich ein Parkhaus nicht wirtschaftlich betreiben.

Die Projektwerkstatt „Fahrradfreundliches Brand“ teilt dazu weiter mit:

„Wir bedauern, dass Verwaltung und Politik im Dezember 2022 nicht den Mut hatten, die Radvorrangroute Brand entlang der Lintertstraße in beiden Richtungen mit sicheren, komfortabel und zügig zu befahrenden geschützten Radverkehrsanlagen zu planen. Damals wurde der Erhalt von Parkplätzen entlang der Lintertstraße höher gewichtet, als Platz für gute Radverkehrsanlagen vorzuhalten.

Nun zeigt sich, dass die Bedenken von Anwohnenden nicht faktenbasiert waren und eine Chance für gute Radverkehrsplanung vertan wurde.

Der Umbau der Lintertstraße soll im 4. Quartal 2023 beginnen. Stadteinwärts wird es entlang der Straße keine Radverkehrsanlagen geben, sondern nur einen umständlichen Umweg durch enge Anliegerstraßen. Stadtauswärts werden unsichere Schutzstreifen geplant.“

Die von der Projektwerkstatt favorisierte Planung eines baulich geschützten Beidrichtungsradweg entlang der nördlichen Straßenseite hätte zu einem geringeren Verlust an Pkw-Parkplätzen geführt, als der aktuell vorhandene Überschuss im Quartier „Untere Lintertstraße“ (siehe: http://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=22559).

Werden Verwaltung und Politik nun die Ergebnisse aus dem Gutachten aufgreifen, die Planung überdenken oder wird der Bau wie beschlossen umgesetzt und Radfahrende werden für die nächsten Jahrzehnte mit schlechten Lösungen leben müssen?

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Hier geht es zur Seite der Projektwerkstatt: klicken

Die Lintertstraße wird höchstwahrscheinlich nicht so umgebaut, wie fahrradfreundliche Menschen aus Brand es sich gewünscht hatten. Mal sehen. Foto: AachenNews Archiv

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