Kommt mit den vertikalen Gärten die Wende?

Ganz schlimm heruntergekommen ist – und das weiß jede/r – die Adalbertstraße in Aachen. Freiwillig geht man da nicht durch und nicht hin. Dabei ist hier nicht mal die Rede von der sog. kleinen Adalbertstraße zwischen Kugelbrunnen und Kaiserplatz. Da ist schon lange alles tot. Die Rede ist hier von dem traurigen Rest der Straße.

Jetzt, nach mindestens 20 Jahren völligen Nichtstun, hat sich eine Initiative gegründet, die will die Straße wieder attraktiv machen. „Donnerwetter“, denkt man sich, so schnell hat dort die Geschäftswelt gemerkt, dass was getan werden muss. Nach nur fast 30 Jahren.

Mit bei der „Initiative starke Adalbertstraße“ (ISA) sind auch Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und die städtische Wirtschaftsförderung. Selbst Optimisten sagen: Da wird versucht, ein totes Pferd zu reiten. Wie dem auch sei: Wie schwer die Aufgabe ist, das sieht man beim Betrachten der Fotos (unten).

Seit Jahr und Tag das gleiche Bild, Adalbertstraße 34 bis 46: Trostlose Fassaden und Menschen, die betteln.
So kennen wir die Adalbertstraße. Nur die Älteren erinnern sich noch an bessere Zeiten in den 1960er und 1970er Jahren. Seitdem geht es kontinuierlich abwärts.

Gerade in diesem Jahr haben weitere Kaufhäuser geschlossen. Was sie anbieten, gibt es alles im Internet in Hülle und Fülle, schöner und preiswerter. Dem mit viel Kreativität etwas entgegen zu setzen, davon hat man nie auch nur einen Versuch beobachten können. Jetzt ist es vermutlich zu spät. Die Seite starke-adalbertstrasse.de hätte man schon im Jahr 2000 bauen müssen.

„Alles muss raus“, ist da zu lesen. Hallhuber schließt Ende Oktober seine Filiale in der Adalbertstraße 25.
Das Schuhhaus Görtz, Adalbertstraße 55, ist schon seit mehreren Monaten geschlossen. Es bleiben fast nur Billigläden.
Auch geschlossen: Modehaus Gerry Weber (wir berichteten). Das sieht alles ziemlich übel aus.

Wer als Eigentümer ganze Einkaufsstraßen verrotten lässt, hat in Aachen nichts zu befürchten. Das sieht man sehr gut im unteren Teil der Adalbertstraße. An Enteignung auch nur zu denken, das verbietet sich die Politik in Aachen. Hätte sie es sonst soweit kommen lassen?

Kommt die Wende, wenn demnächst 7 mobile Bäume in die Straße gerollt werden? Und 2 sog. vertikale Gärten schon aufgestellt wurden? Einen Wettbewerb soll es geben, noch nicht mal unter namhaften Städteplanern oder sonstigen erfahrenen Experten, nein, von FH- und RWTH-Studierenden. Es darf wohl alles nichts kosten. Die Stadt Aachen muss den Handel sogar finanziell unterstützen, sonst würde sich noch immer nichts tun in der Straße.

Kürzlich aufgestellt: Ein vertikaler Garten

Ändern ein paar vertikale Gärten die Atmosphäre in einer heruntergekommenen Straße? Wohl kaum.


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