Der Demeterhof, der Rektor und die Arkaden

Was auf AachenNews schon vorausgesagt wurde, ist auch eingetroffen: Der Demeterhof, der neu am Gemmenicher Weg (in Laurensberg) gebaut wird, hat nichts zu befürchten – weder von der Politik noch von der Verwaltung.

Mitten im Landschaftsschutzgebiet: Eine 2000 Quadratmeter große Anlage wird errichtet.

„Nicht schön“ und „blöd gelaufen, aber alles rechtens“, so lässt sich zusammenfassen, was bisher geschah und zur Versiegelung einer Fläche im Landschaftsschutzgebiet führte. Dort fließt der Dorbach, und der ist in der Vergangenheit schon oft über die Ufer getreten, hat Wiesen überflutet. Wird es nach der zusätzlichen Versiegelung noch mehr Überschwemmungen geben? Werden dort Tiere ihre Rückzugsbereiche behalten?

Es handelt sich um einen Demeterhof, und dessen Konzept basiert auf den landwirtschaftlichen Konzepten und der spirituell-esoterischen Weltanschauung der Anthroposophie Rudolf Steiners. Dass Demeter-Fans Wissenschaftsfeindlichkeit und eine Nähe zur Querdenken-Bewegung vorgeworfen wird, soll hier mal gar keine Rolle spielen. Ein Bauernhof mit Wohnhaus für sieben Personen und mit einer Lagerhalle für Landmaschinen sowie alle paar Tage Kundinnen und Kunden, die vorfahren um Gemüse und Obst abzuholen – das ist die Zukunft vom Gemmenicher Weg.

Aber wie erwähnt: Es ist ein privilegiertes Bauvorhaben und es ist alles rechtens.

Der alte/neue Rektor hat viel vor

Professor Ulrich Rüdiger bleibt Rektor der RWTH Aachen. Er wurde am vergangenen Donnerstag von der Hochschulwahlversammlung, bestehend aus den Mitgliedern des Senats und des Hochschulrats, für eine zweite Amtszeit von vier Jahren gewählt. Der Rektor ist 57 Jahre alt und Physiker.

Dieser Rektor hat wie bisher keiner seiner Vorgänger nicht nur ein Interesse am Wohlergehen „seiner“ Hochschule, sondern auch erkennbar Interesse an einer guten Entwicklung der Stadt Aachen insgesamt.

Zu seinen Ambitionen sagte er, er werde das Thema Nachhaltigkeit weiter vorantreiben. „Gesellschaft und Wirtschaft erwarten zu Recht von uns, dass wir Wissen vermitteln und Impulse geben, wie öffentliches Wohlergehen und nachhaltiges Handeln in Einklang gebracht werden können.“ Man wolle die RWTH zur nachhaltigsten aller deutschen Technischen Universitäten machen.

Weitere wichtige Themen seien die Entwicklung des Campus West als das größte Entwicklungsprojekt nicht nur für die RWTH, sondern für Stadt und Städteregion, sowie das Ausbauen der Netzwerke. Hier nannte der RWTH-Rektor laut RWTH-Pressestelle die „Jülich Aachen Research Alliance“ sowie den Leibniz- und Fraunhofer-Standort.

Aus den Arkaden wird ein Bürogebäude

Viele Ladenlokale in Aachen stehen leer, am leersten steht aber das Einkaufszentrum Aachen Arkaden, Trierer Straße 1. Es wurde vor 15 Jahren errichtet, als man das Internet und seine Möglichkeiten zwar schon kannte, aber gnadenlos ignorierte. Zeitungsverlage und Geschäftsleute taten einfach so, als gäbe es das Internet nicht. Von dieser Methode, mit technischen Neuheiten umzugehen, sind sie übrigens bis heute nicht abgekommen, aber das nur nebenbei.

In den Aachen Arkaden (für 70 Millionen Euro errichtet, 65 Shops, auf 20.000 Quadratmetern) gibt es noch zwei Geschäfte und ein Fitness-Center. Gerne geht man dort nicht einkaufen. Foto: AachenNews Archiv

Eingezogen ist dort das Gesundheitsamt, das nutzt jetzt 6000 Quadratmeter und will sich in den Arkaden demnächst noch weiter ausbreiten.

Die Arkaden werden zu einem Bürogebäude. Teile des Ausländeramtes werden dort unterkommen, das Versorgungsamt und das kommunale Integrationszentrum. In den Zeiten von Corona, so erinnert man sich, haben sich dort tausende Menschen impfen lassen. Bald soll auch die Sparkasse Aachen in den Arkaden eine 600 Quadratmeter große Filiale eröffnen. Zwei andere Filialen werden deshalb geschlossen. Pessimisten meinen, das Schicksal der Arkaden am Bahnhof Rothe Erde sei auch das Schicksal des Aquis Plaza. Mal sehen.


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1 Response to Der Demeterhof, der Rektor und die Arkaden

  1. serafina2k sagt:

    Naja, immerhin ist das Parkhaus vom Plaza kleiner 😉

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