Karajan fliegt raus, Parfümerie Monheim zieht um und vor dem Theater tut sich auch etwas

Lange wurde überlegt und geplant, in den nächsten Tagen erfolgen die Politiker-Beschlüsse: Der Vorplatz vom Stadttheater wird umgebaut. Auch innen im Theater gibt es eine erhebliche Veränderung. Die Büste von Herbert von Karajan wird entfernt. Den ehemaligen Aachener Generalmusikdirektor möchte dort niemand mehr sehen. Der Grund: seine intensiven Verflechtungen mit den Nationalsozialisten. Der Maestro hat Schuld auf sich geladen und nach dem Krieg nie Reue gezeigt oder sich entschuldigt. Neue Forschungsarbeiten, die das beweisen, liegen angeblich vor.

Der Vorplatz vom Stadttheater, wie man ihn seit Jahr und Tag kennt. Rund ums Theater bleibt in den kommenden Jahren kein Stein auf dem anderen.

In direkter Nachbarschaft zum Theater gibt es ebenfalls eine Veränderung. Die Parfümerie Monheim verlässt nach 96 Jahren ihr angestammtes Haus auf der Ecke Theaterplatz/Kapuzinergraben. Die Parfümerie will sich vergrößern (von 55 auf 150 Quadratmeter) und ist soeben vom Theaterplatz zur Hartmannstraße 26 gezogen. Wie man sieht: Mit der Schönheit der Frauen lässt sich viel Geld verdienen.

Der Theatervorplatz wird – sofern er wie geplant verwirklicht wird – eine neue innerstädtische Attraktion werden. Es wird ein Platz in hellem, sandfarbenem Naturstein mit einer High-Tech-gesteuerten Fontäne. Ein Platz, der auch eine Open-Air-Bühne sein wird, wo es Aufführungen, Konzerte und Veranstaltungen jeder Art geben wird. Kunstvoll wird das Licht eingesetzt. – Da darf man sich freuen, zumal alle Fraktionen im Rat diesen Umbau begrüßen.

Keine Pkw, viele Bäume

Baubeginn soll vor dem Theater im Jahr 2025 sein. Ab 2027 wird dann das Wasser sprudeln und bei Bedarf abgestellt für Attraktionen. Hinter dem Theater wird schon 2024 mit Bauarbeiten begonnen. Dort wird die Straße bis zur Borngasse neu gestaltet. Denn: Die Theaterstraße war einst ein Boulevard und soll es (irgendwann) auch wieder werden.

Zum Kraftfahrzeug-Verkehr: Rund um das Theater wird kein Pkw, es werden dort nur noch Busse, Taxis, Anwohner, Lieferverkehr, Arztbesucher*innen und Radler fahren. Es wird dort viele Bäume geben, das versprechen die Planer (Kölner Landschaftsarchitekten Club 94 samt Partner). Aachen wird dort vielleicht mal wie eine moderne Stadt aussehen.

Die Fassade der alten Dresdener Bank unmittelbar gegenüber vom Stadttheater. Foto: AachenNews Archiv

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