In aller Munde: die Tiny Forests

Man hat schon alle Bilder angeschaut auf den Fluren des Justizzentrums am Adalbertsteinweg, wartet, dass die Richter*innen endlich mal zu einem Urteil kommen und schaut zur Abwechslung schließlich aus dem Fenster. Huch, was haben die sich denn da angelegt, die Juristen, einen Tiny Forest?

Im Inneren des Justizzentrums: ein Tiny Forest. Natürlich in einer Art Gefängniszelle (sie können nicht anders).

Winzige Wäldchen sind zur Zeit der Hit bei der Stadtgestaltung, so will es scheinen. Neulich ging es im Bürgerforum um einen Tiny Forest, den die „Omas for Future“ in Aachen auf der Ecke Löhergraben/Annastraße anlegen wollen. Eine gute Idee, der Parkplatz wäre geeignet, die Wagen könnten im Parkhaus Annastraße abgestellt werden. Die Idee wird hier ausführlicher erklärt. – 34 Parkplätze würden wegfallen: Die Damen und Herren des Vereins Mobile Vernunft würden sich zwar vermutlich anketten um die Parkplätze zu „retten“, aber lange halten die das nicht aus: Schlechte Luft wegen vieler Fahrzeuge.

Für alle, denen die Sache neu ist: Ein Tiny Forest (deutsch: Kleinwald, Mikrowald) ist ein angepflanzter Wald auf einer relativ kleinen Fläche mit einer großen Dichte. Ziel solcher Neuanpflanzungen ist, in städtischen Räumen auf kleinen Flächen „möglichst vielfältige, schnell wachsende und sich selbst erhaltende Habitate anzulegen und dadurch eine Verbesserung der Umweltsituation zu erreichen (laut Wikipedia)“.

So ein Mikrowäldchen könnte von der Nachbarschaft gemeinsam gepflegt werden. Gemeinschaft ist ja genau das, was uns fehlt, um die Seuche Einsamkeit zu bekämpfen, aber das ist ein anderes Thema. Einmal inspiriert sieht man beim Gang durch Aachen quasi überall Plätzchen für die Tiny Forests.

Auf der Ecke Jakobstraße/Klappergasse befinden sich ein Aachen-Fenster und neuerdings eine Bank und zwei vier Fahrradbügel. Was für eine häßliche Ecke! Ob da noch Platz für Pflanzen ist? Wie schön es dort mal aussah, seht ihr hier.
Hier gehts zum Europaplatz. Könnte dort ein Miniwald zur Verbesserung des Klimas in Aachen beitragen?
Wir sind in der Kongressstraße/Augustastraße. Stadtplaner, die dort entlang gehen und sich nicht sofort eine andere Platzgestaltung herbeiwünschen, haben ihren Beruf verfehlt.

Bäumchen in der Stadt zu pflanzen, das ist schwieriger als mancher vermutet. Für einen Tiny Forest muss angeblich mindestens ein Meter tief gegraben werden. Es gibt aber Leitungen, Kanäle und andere Bäume, deren Wurzeln nicht beschädigt werden sollen. Außerdem besteht bei urbanen Freiflächen generell die Gefahr der Vermüllung. Nicht jede/r weiß den Wert einer nicht-versiegelten Fläche zu schätzen. So sind für die kleinen Grünflächen wahrscheinlich große Innenhöfe besonders gut geeignet, ganz wie im Justizzentrum in Aachen.

Eisenbahnweg, im Hintergrund die Zollbehörde. Rechts: gut 200 Wohnungen und eine Kita, vorne: Platz für einen Tiny Forest.


Entdecke mehr von AachenNews

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

About AachenNews.org

Our flag. Our values. Our Europe.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar