Alemannias sympathischer und rundum beliebter Trainer Heiner Backhaus hat jüngst die Stadt Aachen etwas merkwürdig charakterisiert.
Zur Erinnerung: Mit Heiner Backhaus kam am Ende der Regionalligasaison 2023/24 der Erfolg. Der Aachener Traditionsverein stieg aus einer 11-jährigen Bedeutungslosigkeit auf in die 3. Liga. „Wir sind wieder da“, singen seitdem beseelt die Fans und Ultras.
Dem Sportmagazin Kicker gab Backhaus jetzt ein Interview, in dem er auch über Aachen spricht. Backhaus meint, für normale Menschen habe Aachen ja praktisch gar nichts zu bieten, es gebe außer den Spielen der Alemannia nur das Reitturnier, und das sei doch eigentlich „nur für reiche Leute“ da.

Das Reitturnier, also der CHIO, das Weltfest des Pferdesports, ist durchaus ein Volksfest. An mehreren Tagen sind im Sommer fast 40.000 Aachener Normalos im Stadion, hier zu sehen. Auf dem Turniergelände, übrigens direkt neben dem Fußballstadion, gibt es zum Beispiel jedes Jahr die wunderbare Eröffnungsschau oder „Pferd und Sinfonie“ mit Gänsehaut-Faktor. Nicht zu reden von den farbenfrohen Auftritten der Reiterinnen und Reiter auf dem Aachener Marktplatz.
Was hat Aachen noch zu bieten? Die Ladies in Black zum Beispiel und das Domspringen auf dem Katschhof. Letzteres ist bekanntlich ein populäres Stabhochsprung-Event, bei dem sich seit 2005 die Stabhochsprungelite immer im September zwischen Rathaus und Dom trifft. Und wenn es nicht unbedingt sportliche Highlights sein müssen, dann ist auch die mehrtägige Internationale Chorbiennale zu nennen, mit gemeinsamen Singen von einem halben Dutzend Chören auf dem Markt, ein Event mit garantiertem Gänsehaut-Faktor.
Um es kurz zu machen: Es wird Zeit, ein offensichtliches Versäumnis nachzuholen und dem Erfolgs-Trainer zur Vervollständigung seines Aachen-Bildes zu verhelfen. Karlspreisverleihung mit Rahmenprogramm, das 3-tägige Weinfest, der Weihnachtsmarkt und Aachens phänomenaler Rosenmontagszug, Handwerkermarkt und die ganze Kneipenszene warten auf den Trainer.
Das sagte Heiner Backhaus um die zweifellos große Bedeutung der Alemannia für die Stadt Aachen zu charakterisieren:
„Wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein, dass durch die 3. Liga Touristen nach Aachen kommen, dass die Stadt aufblüht. Aachen hat ja außer Alemannia gar nicht mehr so viel. Da gibt es einmal im Jahr Springreiten, aber das ist nur für reiche Leute. Der Normale hat ja da gar nichts. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Liga halten.“
Auswärtige wissen vielleicht nicht, dass es außer dem „Springreiten“ noch das Dressurreiten und – für schlichtere Gemüter – das aufregende und wilde Gespannfahren durch die Felder gibt und das Voltigieren, was Kinder gern anschauen. Insgesamt 6 Disziplinen.
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