Das wissen auch die wenigsten: Baum des Jahres 2025 ist die Roteiche (Quercus rubra). Sie galt lange Zeit als prächtiger Park- und herrschaftlicher Alleenbaum. Wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit gilt sie mit ihrer höheren Klimaresilienz mittlerweile auch als gute Kandidatin neben Forstwirschaft auch für Straßenbäume.
Eichen gelten allgemein als hochwertig, und deren Pflanzungen werden dann gerne besonders hervorgehoben. Deshalb ist es auch dem Aachener Baumschutzbund ein besonders Anliegen, daß solche Bäume geschützt werden. Hans Falk vom Baumschutzbund bedauert: „Gerade die Roteichen, die dem Bauvorhaben des neuen ALDI in der Preuswaldsiedlung im Weg standen, wurden ökologisch als so minderwertig begutachtert, dass sie noch unterhalb der Fichte, die quasi als Unkrautbaum gesehen wird, standen.“

Diese Diskrepanz ist wohl nur damit zu erklären, dass bestimmte Zwecke verfolgt werden. Demzufolge wurden – so berichtet Falk – auch die Einwände abgelehnt, und wie üblich seien Ersatzmaßnahmen nicht konkretisiert worden. „Auch darf man gespannt sein, wie es den vor ca. 10 Jahren gepflanzten noch höher wertigen Pyramideneichen auf der Krefelder Straße ergehen wird, wenn dort die neue Trasse der Regiotram geplant wird.“
Foto: AachenNews Archiv. Unterschiedliche Protest-Aktionen gibt es jedes mal, wenn bekannt wird, dass wieder Bäume gefällt werden sollen.
Diese Stieleichen auf der Krefelder Straße waren als Ersatz für den alten Baumbestand in Folge der Straßensanierung gepflanzt worden und stehen nun wieder neuen Bauprojekten im Weg. Baumschutz ist trotz dauernder Mahnungen und einer wachsenden Bedeutung beim Klimawandel immer nur das, was übrig bleibt, wenn alle Interessen und Forderungen gesättigt sind. (Und Lobbys für irgendwas gibt es ja in großer Zahl.)
Da spielen auch besonders schützenswerte, weil teure Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen keine Rolle, wenn nur die Wichtigkeit einer neuen Baumaßnahme genug betont wird.
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