Im Auditorium des Centre Charlemagne (Neues Stadtmuseum Aachen) am Katschhof findet am Freitag, 23. Mai, um 18 Uhr ein Vortrag von Christian Middendorf statt. Titel des Vortrags: „Stiller Protest und Stille Post – Die (Aachener) Heiligtumsfahrt von 1937 und neu erschlossene Quellen in den Vatikanischen Archiven und in den Akten der nationalsozialistischen Geheimdienste“.
Die Heiligtumsfahrt nach Aachen im Jahre 1937 war fraglos ein Ereignis, dem die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, aber auch die geschichtliche Forschung eine große Bedeutung bei der Beschreibung des Verhältnisses Kirche und Staat sowie Aachener Bevölkerung und Staat in der NS-Zeit beigemessen haben. Als „stummer Protest“ ist die Wallfahrt vielfach als Ausdruck von Widerstand, auch im Kontext der kurz zuvor erschienenen päpstlichen Enzyklika „Mit brennender Sorge“ und der sogenannten „Devisen- und Sittlichkeitsprozesse“ verstanden worden.
Bisherige Untersuchungen haben sich zu einem Großteil auf Interviews und Angaben von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, sowie auf lokale städtische und kirchliche Quellen berufen und gestützt. Mit den nun neu erschlossenen und analysierten Quellen (zum einen Dokumente der nationalsozialistischen Geheimdienste und zum anderen ein bisher unbekannter, kircheninterner Bericht des Wallfahrtsleiters Nikolaus Jansen an Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli im Vatikan) kann nun der Blick auf die Heiligtumsfahrt um entscheidende Perspektiven erweitert werden, wenn es darum geht, die ereignisreichen Tage zu rekonstruieren und ihre Bedeutung einzuschätzen.

Die Vortragsveranstaltung findet in Kooperation mit dem Geschichtsverein für das Bistum Aachen statt. An der Heiligtumsfahrt nahmen 1937 übrigens über 800.000 Menschen teil.
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Interessanter Kurzfilm über Aachens Partnerstadt Reims von Wim Wenders zum Kriegsende, sehenswert. https://www.youtube.com/watch?v=m2LhQIgSqrk
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