„wirklich Aachen“ verdient wirklich eine Chance

Aachen hat eine neue Zeitung, eine Wochenzeitung. „wirklich Aachen“ ist laut eigener Darstellung „unabhängig, konstruktiv, euregional“ und kostet pro Ausgabe 3,50 Euro. 

So haben wir also nicht mehr nur die schöne Aachener Zeitung mit ihren Lokalausgaben und den lustigen Berichten von Robert Esser, sondern auch noch eine Wochenzeitung. Die kann man getrost mal abonnieren, sie wird nämlich von Ausgabe zu  Ausgabe etwas besser. Jetzt liegt schon Nummer 7 vor. 

„Wirklich Aachen“, die neue Wochenzeitung, versucht sich zu behaupten.

Als wir von der neuen Wochenzeitung hörten, haben wir ehrlich gesagt sofort gedacht: „Das wird doch sowieso nichts“, und bevor die erste Ausgabe erschien kam es auch gleich zu Unstimmigkeiten unter den Machern – erwartungsgemäß. Einige seien abgesprungen, hieß es. 

Jetzt sehen wir in der Ausgabe vom 27. Juni einen wirklich sachkundigen und lesenswerten Bericht (Seite 9) von Marius Olion zur Alemannia und zu Heiner Backhaus „Vom Menschenfänger zum Herzensbrecher“, sehr passende Überschrift. Das muss man sagen: Der Autor hat Ahnung von Fußball, auf weitere Berichte von ihm kann man sich freuen.

Auf Seite 7 geht es um die überaus rätselhaften Vorgänge in der Dürener Kreisverwaltung. Es schreibt: Michael Esser (nicht verwandt). In Düren wird der Landrat – und neuerdings nicht nur der – der Bestechlichkeit verdächtigt. Ausgerechnet die wackeren Eifeler . . .  reihenweise bestechlich . . .  das glaube wer will. „Düren ist doch nicht Palermo“ titelt Esser und versucht, uns über die verwickelten Vorgänge bzw. einen Seitenzweig derselben aufzuklären. 

Schon mal vom Einstein-Teleskop gehört? Das ist angeblich „ein Jahrhundertprojekt“ – nicht allein weil es so verdammt teuer ist (nur die Baukosten: 1,9 Milliarden). Es ist ein unterirdisches Observatorium zur Messung von Gravitationswellen mit drei Vakuumtunneln in je 10 Kilometer Länge. Es sind zwei Standorte im Rennen, die Euregio Maas-Rhein hat die besten Chancen. Das wird alles schön und sachlich dargestellt in „wirklich Aachen“ (unbedingt lesen, Seite 4 und 5), mit passender Kommentierung auf Seite 1. Tenor dort: Haben wir sonst keine Probleme? 

Die Berichte sind alle ziemlich lang, es ist ja eine Wochenzeitung, und es soll schließlich noch Menschen geben, die sich mehr als 30 Sekunden konzentrieren können. Es gibt mehrere originelle Rubriken, z. B. „Aachener Zeitkapseln“ und „Das macht ihr Kind diese Woche auf TikTok“, außerdem Veranstaltungstipps. Das Impressum auf Seite 16 gibt eine gedruckte Auflage von 2500 an, Reichweite via Social Media: 40.000 Aufrufe pro Monat. 

Wer der Redaktion Beiträge, Leserbriefe und Kommentare schicken will: redaktion@wirklichaachen.de


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