Zum Thema der Plastikverunreinigung bei der Gülleausbringung (wir berichteten hier) gibt es zur Zeit mehr Verwirrung als Klarheit. Nachdem ein Beobachter des Umweltskandals mitgeteilt hatte, es werde bereits wieder gemäht und es würden Silageballen hergestellt, hat Hans Falk (Aachener Baumschutzbund) erneut mit dem Amt für Abfallwirtschaft gesprochen und erfahren, daß der Plastikmüll vom Eigentümer beseitigt worden sei.

Es war vor Ort tatsächlich eine Aktivität beobachtet worden. Ein Augenzeuge teilte mit, er habe vor Ort zwei Arbeiter angetroffen, die aber offenbar nur den konzentrierten Haufen Plastikabfall am Anfang der Wiese in Tüten aufgesammelt hätten. „Für die Abfallbehörde scheint damit der Fall erledigt zu sein“, so der Eindruck von Hans Falk nach dem Gespräch.
Eventuelle Plastikverunreinigungen, die durch die Mahd in der Silage noch vorhanden sind, sind jetzt Sache der Landwirtschaftsbehörde und damit auch die Entscheidung, was mit den Silageballen geschieht. Über strafrechtliche Konsequenzen der ganzen Angelegenheit schweigt man sich aus Datenschutzgründen aus.
Interessanterweise hatte sich eine weitere Person parallel erkundigt und vom Landwirtschaftsamt erfahren, daß die Abfallbehörde zuständig sei. „Da gewinnt man den Eindruck, daß der Schwarze Peter so hin und hergeschoben wird, bis sich niemand mehr verantwortlich fühlt. Ob und welche Konsequenzen so ein Fall hat, bleibt völlig intransparent. Warum sollten sich Bürger engagieren und Umweltvergehen den Behörden melden, wenn man nicht informiert bleibt und alles sogar als unerwünschte Belästigung für Behörden empfinden muß?“, so der etwas bittere Kommentar von Hans Falk, der nicht zum ersten Mal Umweltvergehen gemeldet und sich damit eher unbeliebt gemacht hat.
Über die Bezirksregierung hatte noch eine weitere Person ebenfalls eine Anfrage gestellt, die an die Stadt weitergeleitet worden sein soll. Wobei da ebenso offen ist, ob und was die Anfrage eventuell bewirkt. Sie wird letztlich gewiss den gleichen Instanzenweg gehen. Nach neuesten Hinweisen findet man nach der offenbar eher oberflächlichen Plastikmüllbeseitigung nun, nach der Mahd besser sichtbar, weiterhin Plastikverunreinigungen auf den Wiesen.
Resümee: Die Behörden arbeiten an der Sache, über die bisher AachenNews.org exklusiv berichtet hat. „Aachener Zeitung“ und „WirklichAachen“ haben den Fall – soweit hier bekannt – bisher nicht aufgegriffen.
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