Die Situation in den Aachener Kitas war mal wieder Thema im zuständigen politischen Gremium der Stadt Aachen. Vor der Sitzung machten zunächst Erzieherinnen und Gewerkschaftsvertreter*innen auf die Kita-Krise aufmerksam. Die Vorsitzende des Ausschuss, Hilde Scheidt (Grüne), nahm sich Zeit, mit diesen Personen zu reden.

Die Lage ist schwierig und wird nicht besser, sondern schlimmer. Verwaltung und Politik haben schon viele Stunden Arbeit investiert, doch der Malaise ist nicht beizukommen. Es gibt einfach zu wenig Erzieher*innen und das „Aachener Modell“, das man sich ausgedacht hatte, war zu teuer und wurde vom Ministerium gewissermaßen nicht unterstützt.

Ein gar nicht so schlechtes Gehalt, garantierte Übernahme nach einer Einarbeitungszeit, viele neue Ausbildungsplätze an Fachhochschulen und größtmögliches Entgegenkommen des Arbeitgebers – all das produziert nicht die Masse an Erzieher*innen, die in Aachen gebraucht wird. Es gibt zu oft Notbetreuung. Die Familien müssen mit reduzierter Betreuung auskommen. Das ist eine Herausforderung bei Berufstätigkeit beider Eltern.
Foto: „Hilfe!?“ und „Am Ende“ stand auf Luftballons, mit denen auf Probleme in den Kitas hingewiesen wurde.
Da müssen Verwandte eingespannt oder Babysitter angeheuert werden oder Nachbarinnen helfen aus. Alles suboptimal.
Die Fraktion „Die Zukunft“ hatte einen Antrag eingereicht, dergestalt, dass die von fehlender Betreuung am meisten betroffenen Eltern einen Teil ihrer Gebühren (als Entschädigung von der Stadt) zurückbezahlt bekommen. Der Antrag war Anlass, im Ausschuss erneut die schwierige Lage der Familien umfassend zu beleuchten.
Eine Erstattung von Gebühren ist allerdings mit hohen rechtlichen Hürden verbunden. Es muss dazu eine Satzungsänderung in die Wege geleitet werden, eine komplizierte Angelegenheit. Außerdem, so wurde im Laufe der Diskussion über die Situation der Familien klar, decken die Kita-Gebühren nur zu einem ganz minimalen Teil die Kosten, die der Stadt durch eine Kita entstehen. Noch konnte keine finanzielle Entschädigung erreicht werden, doch das Thema ist auf dem Tisch und wird dem Ausschuss und der Stadt erhalten bleiben.
ZUM WEITERLESEN: Betreuung statt Bildung. https://www.aachener-zeitung.de/region-nrw/land-plant-lockerung-fuer-kitas-–-in-der-not-soll-der-betrieb-mit-hilfskraeften-laufen/27188584.html
In Häusern mit bis zu 60 Kindern soll – für maximal 6 Wochen – nur noch eine sozialpädagogische Fachkraft da sein – also beispielsweise eine normale Erzieherin.
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