Das hat mir immer sehr gefallen, mir Pseudonyme zuzulegen! Und unter diesen Namen Kommentare und Berichte im Netz zu verfassen. Jetzt gefällt es mir gar nicht mehr, ich möchte weg von allen Screennamen, aber es geht nicht. Die Verwirrung bei den Lesern wäre komplett. Bin ich jetzt an meine Pseudonyme so gefesselt wie einst an meinen Klarnamen?
Zunehmend erinnere ich mich daran, dass es schön ist, mit offenem Visier für etwas zu kämpfen und zu streiten. Zunehmend stört es mich, dass es aussieht, als würde ich mich hinter einem Witznamen verstecken. Ääääääätzend. Jemand, der sich versteckt, bin ich nicht. Will ich nicht sein. Bin ich im Moment aber noch.
Die schönsten und passendsten Pseudonyme hat sich ein Freund ausgedacht. Und so drei bis vier sind mir auch selbst eingefallen. Insgesamt in den letzten 12 Jahren so sieben, acht Pseudonyme. Auf das Wort „Übergangshymne“ bin ich übrigens widerum nicht selbst gekommen.
Generell bestimmen Eltern den Namen eines Menschen, und damit gewissermaßen seine Identität. Wer sich selbst einen Namen gibt, sagt damit, dass er sich selbst neu/anders definiert, als die Familie, die Herkunft oder die Umgebung das gemacht haben. Von manchen Menschen kenne ich den „richtigen“ Namen gar nicht. Bei manchen wiederum ist der Nachname der Vorname geworden. Kommt – besonders bei Männern – auch nicht schlecht. Manche nennen Frauen in Texten nur mit dem Vornamen. Stephanie zu Guttenberg wird gleich nur Steffi genannt, was sehr respektlos ist. Na gut, die Dame hat es wohl nicht besser verdient, ihr Buch muss gruselig schlecht sein. Werde ich es lesen? Nein.
Jemand nur bei seinem Nachnamen zu nennen, bedeutet Respekt. Jemand nur bei seinem Vornamen zu nennen, bedeutet Respektlosigkeit.
Sich selbst zu definieren, zu benennen, das hat natürlich was. Selbst zu bestimmen, wie ich heiße und wer ich bin. Ich bin Uebergangshymne. So. Punkt. Und was sich hinter diesem Namen für eine Person befindet, bestimme ich. Selbst. Könnte man schön finden.
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