Der Bischof von Aachen ist 75 Jahre alt, er durfte Ende vergangenen Jahres zurücktreten (der Papst muss sowas erlauben) und muss jetzt aus seiner Innenstadt-Wohnung ausziehen. Für seinen Nachfolger wird die Wohnung (direkt gegenüber vom Büro der Piratenfraktion) erst mal kolossal renoviert. 1,5 Millionen Euro wird das kosten, so war im Bistum zu erfahren. Das Gebäude sei innerlich ziemlich heruntergekommen.
Unterdessen hat man in Aachen dem Papst bereits drei Namen für einen eventuellen Mussinghoff-Nachfolger genannt. Es ist aber total offen, ob der Papst die Vorschläge aus Aachen berücksichtigt. Er kann sie auch ignorieren und einen anderen zum neuen Bischof von Aachen machen.
Heinrich Mussinghoff, der aus Münster nach Aachen kam und eigentlich ein Kirchenjurist ist, wurde im Februar 1995 Bischof von Aachen. Von ihm ist überliefert, dass seine Mutter ihn und drei Geschwister allein aufgezogen hat und dazu als Putzfrau gearbeitet hat. Der Vater starb als Soldat im 2. Weltkrieg. Mussinghoff war als echter Westfale immer etwas distanziert und still. Er regte sich nie über irgendetwas auf.
Am schlimmsten wird für ihn gewesen sein, dass er ein enormes Sparprogramm durchsetzen musste. Aber auch der innerkirchliche Missbrauchsskandal dürfte ihm schwer zugesetzt haben. Mussinghoff war als Bischof relativ farblos, er trat auch nie als Scharfmacher auf und galt in der Katholischen Kirche als liberal.
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