Einmal alles neu: Vor dem Stadttheater und drumherum

Das Theater in Aachen ist ein Bauwerk, das man gerne anschaut. Es ist ein klassizistischer Gebäudekomplex mit acht ionischen Säulen. Innen und am Dach ist vieles kaputt, manchmal regnet es rein. Doch der alte Kasten ist immer noch ein Schmuckstück und hat es verdient, in einem besseren Umfeld präsentiert zu werden. Deshalb wird ab Ende Januar mit Bauarbeiten begonnen.

Der Platz vor dem Stadttheater wird neu gestaltet. Es gab einen Wettbewerb (Sieger: Club L 94, Köln), es wurde jahrelang überlegt, geplant, und das Ergebnis soll nicht dem Rotstift zum Opfer fallen. Am Theater-Vorplatz mitsamt der neuen Verkehrsführung wird ab 27. Januar drei Jahre lang gearbeitet. 10 Millionen Euro soll alles kosten, etwa 80 Prozent davon zahlen Bund und Land.

Nach drei Jahren Bauzeit soll es dann so aussehen. Auffallend: die vielen Bäume und das Wasserbecken. Visualisierungen: club L94 Landschaftsarchitekten 

Die Umgestaltung des Theaterplatzes und seines Umfeldes sei „eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Aachens“, teilte die Fachverwaltung mit. Begonnen wird mit umfangreichen Leitungsbauarbeiten im Untergrund. In mehreren Phasen wandert die Baustelle dann um das Theater herum.

Das Pferd erinnert an Aachen als Turnierstadt und bleibt an seinem Platz.

Der neue Theaterplatz wird gewissermaßen eine Bühne für alle sein. Da gibt es zumindest in Frühling, Sommer und Herbst viel Platz für entspanntes, urbanes, öffentliches Leben. Die Themen Wasser und Grün spielen eine große Rolle. Wichtig für Geschäftsleute, Künstler und Anwohner: Das Theater bleibt während der Bauphase ebenso wie alle Parkhäuser, Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Praxen für alle Menschen gut erreichbar.

So wird es einmal auf der Theaterstraße in Nähe des Kunsttempels aussehen. Hoffentlich verzögern nicht wieder archäologischen Funde das ganze Projekt.

Zunächst wird unter der Erde gearbeitet (zwischen Theater und Borngasse). Dazu errichtet die Regionetz ein sog. Schachtbauwerk und wühlt sich dann durch die Kanäle, die auch noch erneuert werden, seitlich am Theater vorbei. Da unterirdisch gearbeitet wird und man nichts sieht, ist mit Beschwerden zu rechnen wegen „Stillstand auf der Baustelle“. Das kennt man ja schon.

Unter dem Platz wird es einen neuen Löschwassertank geben und natürlich überall neue Kanäle, Stromleitungen, Internet, Fernwärme, Anschlüsse usw., wovon man nichts sehen wird. Ganz im Gegensatz zu den 30 Bäumen, die gepflanzt werden.

Das Haus von Generalintendantin Elena Tzavara feiert dieses Jahr sein 200jähriges Bestehen. Die Bauarbeiten werden die Proben, die tagsüber stattfinden, beeinträchtigen. Doch die Freude über das neue Ambiente überwiegt.


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