In der sonst so properen Aachener Innenstadt gibt es eine Ecke, die uns dieser Tage erst richtig ins Auge gefallen ist. Da standen an der Wand noch vier mobile Toiletten, die sind jetzt weg. Oft wird das kleine Grundstück als Parkplatz genutzt, was verständlich ist bei all der Parkplatz-Not, besonders zur Weihnachtszeit. Schön ist das aber nicht.
Der wilde (im Sinne von unbefestigte) Parkplatz befindet sich an der Ecke Augustinerbach/Pontstraße. Zeitlebens habe ich gedacht, da sei noch die Straße „Anuntiatenbach“. Das war aber falsch: Der Annuntiatenbach ist mindestens 100 Meter weiter weg, mehr in Richtung Eilfschornsteinstraße.
Anders beschrieben: Die Ecke mit dem Wandbild „Der große Krieg“ von Klaus Paier ist gleich nebenan, wo das Café Kittel seine Terrasse hat. Und das Haus, an dessen Wand sich das Bild befindet, soll zur RWTH gehören. Vielen Dank bei der Gelegenheit allen, die helfen, Unklarheiten zu beseitigen und Fehler zu korrigieren.
Das Wandbild ist aber das, worum es hier eigentlich geht. Es geht hier nicht um Sauberkeit, oder dass eine Straße in Aachen eine Schickimicki-Straße werden soll. Da sympathisiere ich mit denen (in Berlin), die fordern #MeinKiezmussdreckigbleiben, weil ansonsten die Mieten bald nicht mehr zu bezahlen sind, alle Läden in Boutiquen mit unbezahlbar teuren Klamotten umgewandelt werden und es nach Seife riecht.
Mittlerweile kann es sein, dass die Aachener Bilder von Klaus Paier zumindest von einer Studentin wissenschaftlich untersucht wurden, angeblich unter Denkmalschutz-Aspekten. Wenn mir davon mehr bekannt wird, werde ich sofort berichten. Könnte es nun sein, dass der BLB als Eigentümer sich zu einer weiteren Bilderrettungs-Aktion bereitfindet? Nachdem diese Behörde bei „Zwischen den Tagen“ so hervorragende Arbeit geleistet hat, wüsste man damit auch das Wandbild vom großen Krieg in den besten Händen.
Wie schon oft erwähnt: Klaus Paier, der Aachener Wandler, hat in Aachen wirklich großartige Kunstwerke geschaffen. Allerdings vor etwa 30 Jahren, und viele Bilder sind für immer verloren. Die noch Erhaltenen sollten gerettet werden, weil sie zu Aachens Geschichte gehören. Weil sie Zeugnisse eine Zeit und einer Jugendkultur sind, die unwiederbringlich vorbei ist.
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Ihre Aufnahme ist von heute um 14:29 Uhr? Um 13:09 Uhr standen sogar zwei Bullis dort…
Selbst bei den überschaubaren temporären Lichtblicken, die diese Stadt mitunter durchaus zu bieten hat, ist meine Euphorie schon seit 40 Jahren stets arg reduziert, hinsichtlich der Entwicklungen, die i.a.R. kurzfristig zu erwarten sind … :-))). Mittlerweile hab ich mich damit arrangiert.
Die Tage stell ich auf meinen (neuen) Blog mal Bilder von Paier und Stöhr ein, die ich bereits vor 30/35 Jahren gemacht habe. ( http://aachenvintage.blogspot.de/ ). Da sind Sachen dabei, die vermutlich auch Frau und Herr Weinkauf nicht kennen dürften.
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