
Ein neues Verfahren wird schlecht umgesetzt: Die Aseag führt im neuen Jahr das eTicket ein, die Kunden sind sauer. Nicht über den elektronischen Fahrschein, sondern über das verlangte Prozedere im Bus.
In der alten Bischofsstadt (Aachen) ist zur Zeit an mehreren Ecken die Kacke am dampfen.
Ganz hoffnungslos sieht es aus bei der Altstadtsanierung, damit ist der Neuaufbau des sogenannten Nikolausviertels (mit Antoniusstraße/Mefferdatisstraße) samt Abriss Parkhaus Büchel gemeint. Oberbürgermeister (OB) Marcel Philipp (CDU) hat Straßen genannt, wo das Rotlicht-Milieu angeblich besser untergebracht wäre. Tatsächlich meinen die Politiker: Diese „Stellen“ sind allesamt völlig ungeeignet. Die OB-Liste ist hochhochhochgeheim, stand aber natürlich glücklicherweise doch neulich in der Tageszeitung. Und wer hier in diesem Blog die Straßen ebenfalls genannt sieht, der kann sich leicht selbst die Stellen denken, wo der Puff dann letztendlich hinkommen soll. Wenn da z. B. die Rede ist von der Krefelder Straße, dann kann das ja nur ein bestimmtes Grundstück am Rande der Stadt, also an der Stadtgrenze sein. Wo wäre denn sonst noch Platz an der Krefelder Straße?
Wie dem auch sei: Der Rat mit Piraten, mit den großen Fraktionen von CDU und SPD, will (derzeit noch) den Puff in der Innenstadt belassen, da ist er seit 600 Jahren. OB und Polizeipräsident (PP) wollen ihn an den Rand der Stadt umsiedeln.

Transparent und einfach sollte gerade der ÖPNV sein. Und auch noch maximal preiswert. Das sollte mit dem elektronischen Fahrschein möglich werden. Pustekuchen.
Wobei Polizeipräsident Dirk Weinspach derzeit ein Problem hat, weil er nämlich öffentlich Übergriffe von Demonstranten auf Polizisten im Hambacher Forst angeprangert hat, die es gar nicht gab. Wohl aber gab es einen krassen Übergriff eines Polizisten gegen eine Demonstrantin. Gegen den Polizisten hat die Staatsanwaltschaft prompt Vorermittlungen begonnen, weil sie prüfen will, ob ein Gesetzesbruch vorliegt. Videobilder zeigen ein Getümmel, wo ein Polizist eine Demonstrantin genau in die Beine eines Polizeipferdes schubst. Infos auch hier.
Zurück zu Aachen, wo die gar nicht geheime Sanierung des Neuen Kurhaus an der Monheimsallee eigentlich 16 Millionen kosten sollte, jetzt aber die Kosten auf mehr als das Doppelte, auf 38,56 Millionen Euro, geschätzt werden (war doch klar), und das wäre mMn noch nicht mal das Ende der Fahnenstange. So viel Geld für das alte Gebäude? Das hat Aachen nicht. Deshalb wurden die Arbeiten erst mal gestoppt. Zumal da kein Mieter bisher einen Vertrag unterschrieben hat, also

Das Neue Kurhaus in Aachen, als Bauwerk ein Schmuckstück an der Monheimsallee.
noch gar nicht klar ist, ob da jemals jemand einziehen und Miete zahlen wird. Und dabei hat der OB schon mehrfach versichert, man stünde kurz vor der Vertragsunterzeichnung. Was für ein Durcheinander!
Nächster Aufreger: die ASEAG und ihr neues eTicket. An sich keine schlechte Sache, nur soll demnächst jeder sich mit dem eTicket sozusagen einscannen – hinten im Bus. Und das, liebe Leute, gibt ab 8. Januar ein Chaos, das sich gewaschen hat. Insbesondere natürlich in den vielen 5er-Bussen, rauf nach Forst, Brand, Lintert, Walheim, Hitzfeld, Schleckheim. Lest dazu den Post von Fotograf Thomas Langens vom 7. November – leider nur auf Facebook.
update: Langens-Text jetzt auch hier zu sehen unter der Überschrift:
Und weiter gehts: „G8 oder G9? Das erfahren Eltern erst nach der Schulanmeldung“. Kein Witz: Monate nach der Anmeldung können die Gymnasien den Eltern erst mitteilen, ob ihr Kind 8 oder 9 Jahre die Schule bis zum Abitur besuchen wird. Das macht die Planung in den Familien in absurder Weise ungewiss. Ganz ehrlich: Das wundert mich sehr, dass Eltern sich so etwas gefallen lassen.
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Jetzt auszugsweise zur Politik in dieser Woche: morgen (14. 11.) treffen sich Aachens Umwelt- und Klimaschutz– Politiker (Sitzungssaal, Reumontstraße). Themen u. a. die aktuelle Arbeit der Verbraucherzentrale Aachen, der Umweltbericht zum Bebauungsplan für ein Parkhaus am Uniklinikum und die Reitwegeregelung im Wald auf Aachener Stadtgebiet.
Donnerstag (16. 11.) geht es im Mobilitätsausschuss um die ASEAG und ihre Marketingmaßnahmen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017. Auf der Internetseite der ASEAG (www.aseag.de) sind aktuell ausführliche Informationen zum Fahrplanwechsel erhältlich. In dem Ausschuss geht es auch nochmal beispielsweise um den grenzüberschreitenden Elektromobilen ÖPNV (CharlemagnEbus) und um den kombinierten Rad-/Gehweg L259 (Forsterheider Straße).
Wer bei den Beratungen dieses Gremiums dabei sein will, muss sich um 17 Uhr im Saal 170 im Verwaltungsgebäude in der Lagerhausstraße einfinden.
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Infos:
Der Aachener AfD-Ratsherr Markus Mohr wird laut Kölner Stadtanzeiger Referent eines AfD-Abgeordneten und Professors in Berlin im Bundestag.
Der Science Slam heute (13. 11.) im „Franz“ in der Franzstraße ist ausverkauft.
Am morgigen Dienstag, 14.11., findet der Stammtisch der Piraten in Aachen im Cafe/Bistro Anvers, Kockerellstraße 20, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.
update: Die Mannschaft von Italien nimmt nicht an der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland teil (hahaha).