
Der Sommer 2020 wird wieder heiß, tagelang zwischen 35 und 40 Grad, darauf kann man sich jetzt schon gefasst machen. Umso wichtiger wird erneut die kühlende Wirkung großer Bäume sein. Doch die haben es in Aachen wahrlich schwer. Ein Beispiel aus Forst:
Am Rande eines Schulhofs – auf einem Grundstück zwischen Mataréstraße und Freunder Weg – steht eine imposante Laubbaumreihe. Zwei dieser Bäume, die für das städtische Klima anerkannt wertvoll sind, wollen in diesem Jahr einfach nicht grün werden. Was ist hier los?, fragen sich die Nachbarn.
Zwischen Freunder Weg, Bonifatiusweg, Mataré- und Zeppelinstraße werden auf einem innenliegenden städtischen Grundstück 40 Mietwohnungen errichtet. Es sind vier Baukörper mit jeweils zwei Etagen sowie einem Staffelgeschoss. Dabei werden die Neubauten extrem nah an den Schulhof der Montessori-Grundschule und an die Nachbargebäude gequetscht.
Wurden nun beim Bauen möglicherweise die Wurzeln der Bäume beschädigt? Sind zwei der acht Linden schon tot?

Es handelt sich um ein Bauprojekt der GeWoGe AG, deren Haupteigentümer die Stadt Aachen ist. Für die 8 Linden gilt die Baumschutzsatzung. Die Baugenehmigung wurde nur erteilt, weil zugesagt war, dass die Linden nicht beschädigt werden, weder in ihren Kronen durch die Baukräne, noch an ihren Wurzeln, noch sonstwo.
Es wurde sogar die Verpflichtung ausgehandelt, dass bei anhaltend warmen Wetter die Bäume pro Woche mit etwa 500 Litern Wasser zu versorgen sind. Ein Anwohner: „Wasser? Haben wir hier noch nie was von gesehen.“ Dabei hat es jetzt schon wochenlang nicht geregnet, und der Boden ist trocken und staubt.


Wie es sich mit den Bäumen wirklich verhält, können nur Sachverständige beurteilen. Sind die Bäume einfach nur Spätzünder, Nachzügler in diesem Jahr? Oder wurde tatsächlich das Wurzelwerk beschädigt? Letzteres jedenfalls befürchten Anwohner.
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