Kommt jetzt doch noch der harte Lockdown?

Der Kölner Stadtanzeiger will kürzlich erfahren haben, dass Aachen mit der StädteRegion tatsächlich eine von 4 Kommunen ist, wo man mit negativem Testergebnis als „Tagespass“ größere Freiheiten genießt als zuvor. Aber: Nach dem Interview bei Anne Will sieht es deutlich so aus, als würde uns Angela Merkel doch noch einen heftigen Lockdown auferlegen, mit Ausgangssperren am Abend. Also einen Lockdown, wie wir ihn bisher nicht hatten. 

Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob testen und bummeln (…) die richtige Antwort auf das ist, was sich zurzeit abspielt.“

Angela Merkel

(Kann sie eigentlich rein rechtlich die Entscheidungsgewalt an sich ziehen? Steht ihr so viel Macht zur Verfügung, und darf sie die nutzen und scharfe Lockdown-Regeln verhängen?)

Ehrlich gesagt, ich finde, es ist an der Zeit, in aller Vorsicht mal etwas auszuprobieren. Immer nur zu Hause rumzusitzen, das ist fast nicht mehr auszuhalten. Dann doch lieber frisch getestet mit anderen frisch Negativ-Getesteten einen Kakao mit Sahne draußen trinken. 4 Monate Mini-Lockdown haben uns jedenfalls nicht wirklich weitergebracht. 
Dass man uns tatsächlich einen krassen, richtigen Lockdown zumuten will, halte ich für leider unwahrscheinlich. 

Anstatt zu streiten sollten wir lieber überlegen, warum das mit dem Impfen so langsam geht. Wo gäbe es denn zusätzliche Impfdosen, und kann man mit den dortigen Politiker*innen (z. B. in USA, England, Israel, Russland) nicht so lange verhandeln, bis die das Zeug zu uns rüberwachsen lassen? Jede*r Infizierte kostet die Bundesrepublik horrende Summen, selbst bei milder Erkrankung entstehen Kosten durch Arbeitsausfall usw. (Pavel Mayer hat es ausgerechnet, siehe UKW-Podcast). Da sollte man diese Summen lieber in den zusätzlichen Kauf von Impfdosen investieren. 

Wenn man sieht, wie die Menschen in Tübingen derzeit leben, kann man doch nur neidisch werden. Zumal man genau weiß, dass zum Beispiel in Museen und Theatern gar keine Ansteckungen stattfinden können, so umfassend sind dort die Hygienekonzepte. Aerosolstudien von namhaften Instituten sollen das untersucht haben (s. Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut https://www.hhi.fraunhofer.de/en.html )

Insgesamt erstaunt es, dass nur zwei Oberbürgermeister (in Tübingen und Rostock) Ideen hatten und mit eigenständig ausgedachten Maßnahmen versuchen, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Alle anderen warten passiv auf die Vorgaben „von oben“. Da hätte ich mehr erwartet, mehr Mut und Ideen auf dem Weg zum Ziel. 

Insbesondere erstaunt es, dass sich ganz Deutschland offenbar Wissensvermittlung an Kinder nur in Schulen und Klassenräumen vorstellen kann. Was ist mit Kultureinrichtungen (wie das Depot), Versammlungshallen (wie im Eurpogress), Sportstätten, Gaststätten, Pfarrheimen, Kirchen usw? Dass keine Schule versucht, eine Klasse mal in ganz kleine Gruppen aufgeteilt in diesen Räumen zu unterrichten, wundert mich.

Auch scheint man Wissensvermittlung ausschließlich durch Lehrer*innen denken zu können. Was ist mit Künstler*innen, Studierenden, Menschen, die gerade viel Zeit haben? Geht nicht? Aber bitte bedenkt: WIR HABEN EINE PANDEMIE. Da sollten wir nicht so tun, als kämen wir von den üblichen Regeln nicht runter, es ist Fantasie gefragt. 

Daran fehlt es. Es wird strikt nach den von oben kommenden Vorgaben verfahren, als wären wir nicht in einer totalen Ausnahmesituation

Steckt man sich eher in den Bussen an? Oder schneller im Theater, in Museen oder beim Einkaufen bei Netto, Lidl, Aldi? Das weiß man bis heute nicht, sollte aber mal ermittelt werden.

UPDATE:

Bundeskanzlerin Merkel und der französische Staatschef Macron haben mit dem russischen Präsidenten Putin über eine mögliche Kooperation bei Impfstoffen gesprochen. 

In der Videoschalte sei es auch um den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V gegangen, über dessen EU-Zulassung die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA zu entscheiden habe, teilte Regierungssprecher Seibert mit. Dies geschehe nach denselben Normen, die auch auf alle anderen Impfstoffe Anwendung fänden. 

Die EMA prüft derzeit einen Antrag auf Genehmigung von Sputnik V in der Europäischen Union. Im April werden in Russland Experten der EMA zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des Mittels erwartet. Der russische Pharmakonzern R-Pharm will das Vakzin von Juni oder Juli an im bayerischen Illertissen produzieren.

Diese Nachricht wurde am 31.03.2021 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

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