
In der StädteRegion läuft zur Zeit zum ersten Mal das „Fotografie Festival“. Ins Leben gerufen hat es die famose Dr. Nina Mika-Helfmeier. 65 Foto-Künstler und Künstlerinnen stellen an 14 verschiedenen Orten aus (ausführlicher Bericht folgt).
Da passt es sehr gut, dass auch das Stadtarchiv mit einem Foto um die Ecke kommt. Das Archivale des Monats September zeigt eine 165 Jahre alte Stadtansicht von Aachen, es ist das älteste Foto aus dem Stadtarchiv. Die zentralen Motive sind der zum Teil eingerüstete Aachener Dom und das Rathaus.

Archiv-Mitarbeiter teilen mit:
Der Standort der ab 1858 erbauten Aachener Marienkirche, erhöht zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt, bot vor dem Bau des Gotteshauses einen guten Blick über Aachen. Das machte sich der Fotograf einer Aufnahme zunutze, die heute das älteste Foto im Stadtarchiv Aachen darstellt: Das ungefähr 1856 auf Glasplatte aufgenommene Foto zeigt im Vordergrund Nutzgärten, an die Wohnbebauung anschließt.
Während am linken Bildrand Fabrikschornsteine hervorstechen, ist zentral das Hauptmotiv der Aufnahme zu sehen: der zum Teil eingerüstete Aachener Dom und das Rathaus, damals noch mit seinen barocken Türmen, die dem Rathausbrand des Jahres 1883 zum Opfer fallen sollten. Im Bildhintergrund rechts ist der Lousberg zu sehen.
Die Aufnahme ist in den 1930er-Jahren über den Ankauf der Sammlung von Heinrich Savelsberg in das Stadtarchiv gelangt. Savelsberg hatte den Aachener Fotografen Carl Billotte als Urheber benannt.
Der war der Sohn des Aachener Gesellschaftsmalers Heinrich Billotte und der Gertrud Coonen. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde er 1859 mit der Bebilderung von Peter Stephan Kaentzelers Abhandlung über die Basreliefs des Karlsschreins.
Billotte (1836-1917) hatte sein Fotoatelier später in der Theaterstraße 24, wo sich auch andere bekannte Aachener Fotografen wie unter anderem August Kampf und Eugen Westendorp niedergelassen hatten.