Ein Anwohner der Straße „Auf der Ell“ in Brand glaubte sich am gestrigen Dienstag an den Amazonas versetzt, als er auf dem Gehweg eine etwa ein Meter lange Schlange bemerkte. Auch die schnell herbeigerufenen Polizisten bekamen das Tiere noch zu Gesicht, allerdings nur ganz kurz, bevor es sich elegant erhob und etwas schüchtern in den Unterboden eines dort geparkten Autos zurückzog.
Nun war natürlich guter Rat teuer. Die Schlange – sie hatte sich offenbar vor den Menschen genauso sehr erschreckt wie diese vor ihr – ließ sich weder von den hinzugerufenen Feuermännern noch sogar von einem Experten einer Reptilienstation aus ihrer neuen Behausung locken.
Selbst als der Pkw zur besseren Inaugenscheinnahme von einem Abschleppdienst in die Höhe gehoben wurde, hielt sich das Kriechtier vornehm im Hintergrund.
Zur Erleichterung trug dann letztlich eine Nachbarin bei: Sie hatte eine Videoaufnahme von dem Schuppentier machen können. Und jenes Video brachte Aufklärung. Keine Gift- oder exotische Würgeschlange war zum Kfz-Nutzer mutiert – eine heimische und vollkommen harmlose Ringelnatter hatte offenkundig das warme Wetter zu einem kurzen Ausflug aus dem nahegelegenen Indetal genutzt.
Laut Expertenaussage würde das Tier auch hierhin sicher wieder zurückkehren, sofern man es in Ruhe lassen würde – und genau das taten dann auch alle Einsatzkräfte und zogen ab. (And.)