In Aachen ist Tihange ein großes Thema, dort steht nämlich – Luftlinie 70 Kilometer von Aachen entfernt – ein Atomreaktor, der mittlerweile tausende feine Risse (am Reaktorbehälter) hat. Und es werden immer mehr. Die Aachener sind zunehmend beunruhigt. Doch wie ist es mit den Menschen im Rest der Städteregion?
Was ist mit den Leuten in Monschau und Simmerath, Eschweiler und Stolberg, Alsdorf und Würselen, Herzogenrath, Kohlscheid und Baesweiler? Lässt sie die Tatsache, dass dieser umstrittene Pannenreaktor am 15. Dezember wieder hochgefahren wird, kalt? Der Pannenreaktor in Tihange sollte eigentlich am 1. Oktober 2015 für immer abgeschaltet werden.
Es gibt viele Fragen und gar keine Transparenz. Wer ist eigentlich zuständig, bei einem Unfall in diesem uralt Reaktor-Modell? Schließlich wurde der Reaktor Anfang der 70er Jahre erstmals hochgefahren (Baubeginn 1970). Er wurde also konstruiert mit der Technik der 60er Jahre. War man damals in Sachen Sicherheit schon auf dem heutigen Stand? Wohl kaum.
Ich bin öfter in Monschau. Was soll ich machen, wenn im Radio die Meldung kommt, dass in Tihange der Reaktor explodiert ist? In den Wald laufen? In den Keller laufen? In den Keller des Verwaltungsgebäudes laufen? In eine Apotheke um für die jüngeren Teile meiner Familie Jodtabletten zu holen? Soll ich mich ins Autos setzen und so schnell wie möglich wegfahren? Warum sagt man uns das nicht im Vorhinein?
Eine radioaktive Wolke braucht bei Westwind von Tihange bis in die Städteregion nur 3 Stunden. Westwind herrscht bei uns ja praktisch immer. Ich habe also nicht viel Zeit zum Überlegen.
Wer ist eigentlich zuständig in der Städteregion im Falle einer immer wahrscheinlicher werdenden Katastrophe? Der Städteregionsrat Helmut Etschenberg? Die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde? Der Chef einer örtlichen Feuerwehr? Und warum haben alle Belgier Jodtabletten zu Hause und die Menschen in der Städteregion Aachen nicht? Werden sie bald Jodtabletten (schützen vor Schilddrüsenkrebs) bekommen?
Alles ist womöglich schon in Katastrophenplänen geregelt. Warum informiert man uns nicht über diese Pläne? Macht es Sinn, Electrabel als Betreiber von Tihange einmal zu einer Sitzung des Städteregionstages einzuladen und dort die Bedenken zu äußern. Die Maastrichter haben dergleichen getan.
Die Aachener Gruppe „Ärzte gegen den Atomkrieg“ ist wegen des 15. Dezember allmählich aufs Höchste beunruhigt. Sollen wir ihnen oder der belgischen Behörde für die Atomaufsicht vertrauen? Und warum wurden in den vergangenen Jahren die Sirenen abgebaut oder abgeschaltet und in jüngster Zeit ziemlich flott wieder installiert? Oder sollte man solche Fragen besser nicht stellen, weil dann Hysterie entstehen kann?
Hier ein weiterer Bericht zu dem Thema: http://uebergangshymne.com/2015/10/22/aerzte-auf-visite-im-rathaus-die-lage-ist-ernst/
Kernkraftwerk? Kurz vor Weihnachten? Da war doch was…
Es hat „Puff“ gemacht… Familie Electrabel wünscht frohe Feiertage! 😉
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