Straßen, Straßenrand, und was uns ein bisschen ekelt

Provokante These. „Das liebt der Aachener mehr als seine Kinder und Enkelkinder: sein Auto.“ Und seinen Pkw will er möglichst genau vor seiner Haustüre abstellen, besonders am Wochenende, 24 Stunden lang pro Tag. Wahllos herausfotografiert, weil gerade in der Nähe: Düppelstraße und Freunder Weg. Das ist Ostviertel, am Hangeweiher sieht es nicht anders aus.

Eine (Düppelstraße) von Aachens zahlreichen Straßen, wo man im kommenden Frühling, im Sommer und im vermutlich wieder angenehm warmen Herbst vor der Haustüre so viel Schönes machen könnte. Sitzen, feiern, mit dem Kinderwagen spazieren, mit den Nachbarn plaudern, skaten, radfahren lernen, grillen, flirten, Videos gucken, surfen, Zeitung lesen und so weiter.
Eine Ecke weiter (Freunder Weg): Auch viele Autos und tatsächlich ein paar kleine Bäume. Selbstverständlich gibt es dort zwei Tiefgaragen und ein Parkhaus, letzteres immer so gut wie leer. Eine weitere Tiefgarage wird gerade noch gebaut. Warum?
Mehrere hundert Autoparkplätze im Parkhaus am Eisenbahnweg. Immer frei. Übrigens, (damit keine Missverständnisse aufkommen): So wollen es die meisten Leute in Aachen und so wird es auch bleiben. Dafür sorgen die gewählten PolitikerInnen. Tja, isso.

Ein dickes, fettes Auto anzuschauen, das ist für einige Menschen nichts Schönes. Wie wenn jemand, der ohnehin deutlich übergewichtig ist, ein dickes, fettes Stück Schweinefleisch oder Wurst in sich hineinschaufelt, was krank macht. Man ekelt sich ein bisschen. Wie wenn jemand mit 190 über die Autobahn donnert und dabei telefoniert.

Aber was den einen ekelt, bedeutet für den anderen Freude und Lebensqualität, und darauf möchte er nicht verzichten.

Das zunehmend größere Problem in Bezug auf Autos (in Aachen) ist nicht die Antriebsart, sondern der Platzverbrauch.

Joseph-von-Görres-Straße. – Zum Thema s. auch: Pariser Bürgermeisterin verbannt Autos. . . .

***

Und da hier gerade wieder mal von Straßen die Rede ist, sehen wir auch eine von vielen hundert Straßen in Aachen, die gerade umgebaut wird. Es war ein langer Kampf.

Die Lothringerstraße. Die Baustelle sieht jetzt nicht mehr so aus, sie zieht weiter. Die Anwohner fürchten sich vor den RadfahrerInnen, die trotz Verbot ganz nah an den Hauseingängen vorbeifahren. Foto: Archiv

Lothringerstraße: Baustelle zieht weiter, veränderte Verkehrsführung beachten

Der Netzbetreiber Regionetz startet am Montag, 2. März, einen zweiten Bauabschnitt in der Lothringerstraße zwischen Wilhelm- und Harscampstraße. Gearbeitet wird auf dem Abschnitt zwischen der Einfahrt des Berufskollegs und der Stichstraße oben, an der ein Lebensmitteldiscounter ansässig ist. Gearbeitet wird dort in der gesamten Fahrbahn, dieser Abschnitt ist komplett gesperrt, auch fürs Parken. 

Fußgänger können die Gehwege auf beiden Seiten der Baustelle weiterhin nutzen. Das Radfahren auf diesen Gehwegen der Lothringerstraße ist untersagt. Für Radlerinnen und Radler ist vom Frankenberger Viertel kommend eine Umleitung über Alfonsstraße, Augustastraße und Gottfriedstraße bis zur Harscampstraße in beide Richtungen ausgewiesen worden.

Wer in so einer Situation (Lothringerstraße) mit dem Rad ganz nah an der Häuserwand vorbeiprescht, versetzt Anwohnerinnen und Anwohner in Angst und Schrecken. So geschehen in den vergangenen Wochen. Foto: Archiv
  1. s. dazu unten den Leserbrief

2. Für die Freunde und Freundinnen pointierter Meinungen und launiger sowie intelligenter Kommentierungen aktueller Ereignisse: Podcast, Lauer und Wehner, hier.

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2 Antworten zu Straßen, Straßenrand, und was uns ein bisschen ekelt

  1. Anonymous schreibt:

    Heute mal wieder schön zu beobachten: 90% der Radfahrer in der Bismarckstraße können oder wollen keine Verkehrsschilder lesen. Sie fahren an den Umleitungsschildern vorbei und quetschen sich über den Bürgersteig am Oecher Eistreff durch.

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  2. Anonymous schreibt:

    Ich bin Fußgänger, Radfahrer und auch Autofahrer. Das Verhalten mancher Radfahrer an den Baustellen Lothringerstraße und Bismarckstraße ist mir absolut zuwider.
    Die Bürgersteige sind schon für Fußgänger dort eng, insbesondere mit Kindern. Es sind Umleitungen ausgeschildert. Diese Umleitungen sind keine großen Umwege. Trotzdem sind viele Radfahrer rücksichtslos genug, an diesen Stellen mit nicht unbedingt geringer Geschwindigkeit durchzufahren.
    Es ist die gleiche Rücksichtslosigkeit, die manche Autofahrer an den Tag legen. Meine Vermutung ist, dass das nicht vom Verkehrsmittel abhängt, sondern von der Geisteswelt des Fahrers.
    Wie im Auto, so auf dem Fahrrad.

    Im Übrigen sind meine Bemerkungen und Beobachtungen oben nicht geschlechtspezifisch und gelten selbstredend für alle Geschlechter.

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