Den kleinen Biomarkt in Aachen auf dem Münsterplatz (jeden Samstag von 9 bis 14 Uhr) wird es bald nicht mehr geben. Ende April soll der Markt im Schatten des Domes zwar nicht abgeschafft werden. Er soll erweitert werden um Angebote, die nicht-biozertifiziert sind. Damit wäre er dann kein echter Biomarkt mehr, und die Angebotspalette wäre weniger stringent.
Das ist leider, leider erforderlich. Für die Händler ist es zu teuer, die Gebühr für ein Zertifikat zu zahlen. 400 bis 600 Euro seien jährlich fällig, so wurde von einem Händler berichtet. Preiswerter seien die Zertifikate von der Bundes-Behörde nicht zu bekommen, teilte das Presseamt der Stadt auf Anfrage mit.
Das Zertifizierungs-Verfahren ist offensichtlich umfangreich. Alle für die Lebensmittel (z. B. Kuchen) verwendeten Zutaten müssen nachweisbar auf streng biologische Weise angebaut und bearbeite worden sein. d. h.: Was dort verkauft wird, muss aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen, darf nicht gentechnisch verändert sein und wird ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Kunstdünger oder Klärschlamm angebaut. (s. hier)
Das merkt man daran, dass du, wenn du z. B. eines dieser großen Plätzchen ißt, den ganzen Tag danach keinen Hunger mehr hast. So reichhaltig schmeckt dort alles – jedenfalls haben wir es so erlebt.

So wird aus dem Biomarkt, wie wir ihn seit Anfang der 1990er Jahre in Aachen kennen, in Kürze der „Regionalmarkt“. Und wenn schon Änderung, dann wünschen sich die verbliebenen Händler auch eine andere Öffnungszeit: statt von 9 bis 14 Uhr lieber von 10 bis 15 Uhr.
