Die Aachener Schausteller haben wegen der Corona-Krise nur Kosten und keine Einnahmen. Die Politik will ihnen unter die Arme greifen und erlauben, dass die Schausteller im Sommer an „mindestens sieben Standorten“ in Aachen ihre Buden aufbauen und ein bisschen Öcher-Bend-Flair herstellen können.

„Bend-typische Speisen“ aller Art soll es dort geben. Und auch das ein oder andere Kinderkarussell soll – dezentral – seine Runden drehen. Das Aus für traditionsreiche Schaustellerfamilien soll damit verhindert werden.
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (kommenden Mittwoch, 27. Mai, 17 Uhr, Eurogress) wird darüber öffentlich beraten und abgestimmt. Da wird wohl niemand was dagegen haben, nehme ich mal an.
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Das nächste Thema birgt schon etwas mehr Sprengstoff. Es geht um ein Denkmal für das Öcher Schängchen (wg. 100-jährigem Bestehen in 2021). Die Figur samt Begleitfiguren (in Bronze, 120 cm X 180 cm, s. Modell ) ist entsprechend sehr konventionell gestaltet und passt zu dem ganzen Krempel, der schon in der Innenstadt herumsteht wie Printenmädchen, Stelzenkinder, Spatzenbrunnen, Eselchen und sonstiger niedlicher Kram, der hauptsächlich harmlos ist. (Antrag hier: Anlage anklicken)
Spiegelt allerdings die geistige Enge der hiesigen CDU/SPD haargenau wider und passt insofern tatsächlich mitten in die Stadt Aachen rein. Einige Beispiele:





Deutlich markanter als all der geschmäcklerische Kitsch ist da zum Beispiel der Geldbrunnen in der Nähe vom Münsterplatz. Doch die Mehrheit wird sich ganz sicher für den Kitsch entscheiden, ohne überhaupt zu merken, dass es sich um Kitsch handelt. In Opas Welt werden noch Figuren aus dem Puppentheater in die Innenstadt gestellt. Aachens „Kommission Kunst im öffentlichen Raum“ möchte die neue Schängchen-Plastik übrigens am liebsten hinter der Barockfabrik verstecken. – Ich freu mich auf die Diskussion im Ausschuss. Die permanente Inhaltsleere ist ja auch eine schöne Konstante. Die örtliche Presse berichtete hier.
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Auch über einen neuen Straßennamen ist nachgedacht worden und muss entschieden werden. Mit dem Bau des Aquis Plaza ist nämlich eine kleine Verbindungsgasse entstanden, die jetzt einen Namen bekommen soll. Zwischen dem Adalbertsberg und der Harscampstraße befindet sich dieser namenlose Verbindungsweg. Die Bezeichnung „Winkelgasse“ scheint ganz gute Chancen zu haben.
Ich rate von der Benennung nach einer Person ab. Da finden sich Jahre und Jahrzehnte später doch manchmal dunkle Flecken in der Biografie. Dann muss umbenannt werden, und das ist immer ein Riesenhantier. Nein danke.
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Auf der Tagesordnung stehen am Mittwoch außerdem die Umgestaltung der Grün- und Spielanlage Reimser Straße zum Quartierspark Preuswald, die Aufnahme einer neuen Bewohnerparkzone im Bereich „Alter Tivoli“ /„Soers“ auf die Prioritätenliste und (spannend:) die Umgestaltung der Schildstraße wegen des geplanten Premiumfußweges 3 (zwischen Innenstadt und Frankenberger Viertel) und der Rad-Vorrang-Routen Brand und Eilendorf.
Die Sitzung ist öffentlich und findet wegen der Corona-Krise unter verschärften Hygiene-Maßnahmen statt. Mund-Nase-Schutz mitbringen. Wir sehen uns: Mittwoch, 27. Mai, um 17 Uhr im Eurogress.
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Die Figuren vom Geldbrunnen. Unter das Niveau sollte die andere „Kunst im öffentlichen Raum“ nicht fallen:


