Nichts wie hin und an einer Führung teilnehmen, hätten wir uns früher gedacht und sofort mit dem Planen begonnen. Aber jetzt? Zwangspause.
Rund vier Wochen nach der Eröffnung des Springer-Neubaus in Berlin führt Baustellen-Chef Andreas Ludwigs durch das Gebäude, in dem coronabedingt derzeit vor allem Menschen fehlen. Er erklärt, wie Frischluft ins Haus kommt und zeigt u.a. die Unisex-Toiletten und den Dachgarten. (s. unten: 6-Min-Video, sehenswert)
Früher haben wir die besonderen und aufregenden Stunden im Leben irgendwie draußen gesucht und gefunden, gingen davon aus, dass z. B. bei Reisen in ferne Ländern maximal viel zu erleben ist, dass das Leben erst so richtig Fahrt aufnimmt, wenn man sich aus den eigenen vier Wänden, aus der eigenen altbekannten Stadt oder sogar dem eigenen Land rausbewegt.
Zu Hause rumsitzen, das war genau das, was wir als Tätigkeit sozusagen als etwas betrachtet haben, was nur langweilig und irgendwie nicht in Ordnung war. Es war quasi alles besser als nur zu Hause zu verweilen und nichts zu erleben. Das Zu-Hause-Sein hatte kein besonders gutes Image. Das passende Wort ist: Stubenhocker
Wenn man schon nicht verreisen oder rausgehen konnte (Museen, Galerien, Salsa-Tanzen, Clubs, Kirchen besichtigen, Sportplätze, wandern im Wald, Schlittschuhlaufen, Therme besuchen usw.), dann musste man doch wenigstens aufbrechen und ein Stündchen durch die Stadt spazieren.
Doch eins ist mal klar: Was wir früher für nicht besonders wichtig für ein gutes Leben gehalten haben, das hat an Wertschätzung gewonnen.
Zum Beispiel eine virtuelle Tour durch ein neues Gebäude.
Reisen, Veranstaltungen und Kulturerlebnisse – für dieses Jahr gecancelt. Werden viele von uns in den kommenden Monaten den Urlaub vor der eigenen Haustüre entdecken oder haben es längst getan? Zu dieser und ähnlichen Fragen wird hier Ende des Monats ein Text erscheinen.