

Also doch: Die Abrissbirne ist ab sofort am Parkhaus Büchel im Einsatz. Bei den Bauexperten hat die klassische Abrissbirne allerdings längst ausgedient. Am Büchel kommt in den nächsten Wochen modernstes Gerät zum Einsatz, um 25.000 Tonnen Beton und Stahl Stück für Stück „abzuknabbern“.
Alle Aufträge an die Spezialfirmen sind mittlerweile erteilt, die Entkernungsarbeiten haben bereits begonnen, bevor voraussichtlich Mitte Juni die großen Bagger anrücken.
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen sprach beim offiziellen Start der Arbeiten von einem „Meilenstein für Aachen.“ Und weiter: „Wir reißen ein Parkhaus ab und gestalten anschließend alle gemeinsam ein neues Stück Stadt.“ Mit den wegweisenden politischen Entscheidungen zum Schwerpunkt „Wiese“ im Rücken sei sie zuversichtlich, dass das Altstadtquartier der Zukunft mit viel Grün und einer hohen Aufenthaltsqualität zu einer lebendigen grünen Mitte wachsen werde.
Baudezernentin Frauke Burgdorff wusste: „Wir haben die Zusage des Bundes, dass unser Büchel-Projekt über das Programm ‚Nationale Projekte des Städtebaus‘ mit bis zu 5,5 Millionen Euro gefördert wird.“ Sie blicke stolz auf eine fachlich auf höchstem Niveau abgelaufene Planungswerkstatt mit den hoch qualifizierten Planungsbüros aus Deutschland zurück, „die uns den Weg für die Leitentscheidung ‚Wiese‘ weist“.
Die Verantwortung für den Abriss und die künftige Entwicklung des Altstadtquartiers Büchel liegt federführend in den Händen der Städtischen Entwicklungsgesellschaft (SEGA), die selbst mit ihrer Geschäftsstelle in der Mefferdatisstraße beheimatet ist. SEGA-Geschäftsführer Christoph Vogt sagt: „Die Entkernungsarbeiten im Parkhaus laufen. Das alte Büchel-Parkhaus verschwindet aus dem Stadtbild und macht Platz für etwas Neues.“
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Parkhaus-Abriss: Einschränkungen in der Nikolausstraße
Im Rahmen von Vorarbeiten für den Abbruch des Büchel-Parkhauses müssen Fernwärmeleitungen verlegt werden. Während der Arbeiten, die im Auftrag der Regionetz Aachen vorgenommen werden, muss voraussichtlich Ende Mai die Nikolausstraße gesperrt werden.
Wegen weiterer privater Bauvorhaben in der Büchel-Umgebung und Sperrungen in der Mefferdatisstraße erfolgt die Zufahrt zum zentralen Abschnitt der Nikolausstraße in dieser Zeit über die Komphausbadstraße, Bädersteig und Antoniusstraße.
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Die kommenden Wochen und Monate bringen besondere Belastungen für die Innenstadt und die Menschen, die in direkter Nähe zum Büchel leben und arbeiten. Voraussichtlich ab Herbst soll auf dem Gelände des ehemaligen Parkhauses dann die gut 5000 Quadratmeter große Freifläche hergerichtet werden, die als „ZwischenZeit Büchel“ ab Frühjahr 2022 temporär bespielt, als Aufenthaltsfläche genutzt und begärtnert werden kann.
Projektleiter Frank Schneiderwind und Klaus Schavan, Geschäftsführer des städtischen Gebäudemanagements haben von der Statik bis zu den Schadstoffen, von der Beweissicherung der umliegenden Gebäude bis zu Baugrundfragen, vom Thermalwasser bis zu archäologischen Sondierungen im Umfeld alles berücksichtigen müssen und daraufhin das genaue Vorgehen geplant.
In einem ersten Schritt wird das Parkhaus von den denkmalgeschützten Nachbarhäusern in der Nikolausstraße gelöst. In der Hochphase der Abrissarbeiten rechnen Stadt und SEGA mit bis zu 25 bis 30 Lkw-Fahrten pro Tag, um den Parkhaus-Schutt abtransportieren zu können. Um die Staubbelastung gering zu halten, werden zusätzlich Wasserkanonen eingesetzt.
Als Fahrtweg ist die alte Zufahrt zum Parkhaus vorgesehen – also rollen die Lkw über Peterstraße, Ursulinerstraße und Buchkremerstraße hin zum Büchel. Dann fahren sie über eine eigens eingerichtete Baustraße die Fußgängerzone Dahmengraben kreuzend wieder in Richtung Peterstraße ab. Es kommt am Büchel zu keinen grundsätzlichen Straßensperrungen. Während der Zeit der Abbrucharbeiten ist ein absolutes Halteverbot in der Straße Büchel direkt gegenüber vom Parkhaus eingerichtet.
Infos zum Altstadtquartier Büchel und Kontaktadressen zur SEGA auf www.buechel-aachen.de.
Alle Infos: Stadt Aachen, Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing
Blamabel und ärgerlich, dass die Stadt Aachen bzw. die Entscheidungsträger es nicht geschafft haben, den Abriss in die Zeit des Lockdowns zu legen. Jetzt fährt hoffentlich das öffentliche Leben wieder hoch, und gleichzeitig wird Aachens Innenstadt zur staubigen Baustelle.
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