Damit wir diese Menschen nicht vergessen . . .

In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der Stadt beschlossen: Weitere Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig werden verlegt. Sie werden somit hoffentlich für alle Zeiten an Menschen erinnern, die in Aachen lebten und denen unfassbares Leid angetan wurde. Sie wurden von ihren Nachbarn und Mitbürgern nicht beschützt, als Aachener Nazis sie aus ihrer gewohnten Umgebung rissen um sie zu deportieren und zu ermorden.

Erinnert werden soll an folgende Personen: Hans Rosenberg, Limburger Straße 12, Mali Blumenthal geb. Ebstein, Margrete Blumenthal und Ernst Blumenthal, Limburger Straße 22, Meta Rosenberg geb. Wolfram, Von-Goerschen-Str. 11, Erich Salmang, Betty Salmang geb. Hartoch und Marion Salmang verh. Moxhon-Labrousse, Alfonsstraße 4, Philipp Moses und Berta Moses geb. Baum verw. Keller, Steinkaulstraße 1, David Weinhausen, Zilli Weinhausen geb. Kahn, Heinz Gustav Weinhausen und Ruth Sibylle Weinhausen, Paugasse 11 

***

Die Stolpersteine sind ein sehr außergewöhnliches Kunstwerk und Mahnmal, nämlich ein Kunstwerk, das sich in der Fläche erstreckt. Bereits seit 1992 verlegt der Künstler Gunter Demnig sogenannte Stolpersteine, die an die Menschen erinnern sollen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, vertrieben und ermordet wurden.

stolpersteine Aachen
Zwei Stolpersteine vor einem Geschäft in der Adalbertstraße.

Seit 2008 erinnern die Stolpersteine auch in Aachen an die Bürger*innen, die der Schoah zum Opfer fielen. Stolpersteine sind Messingquader, in die jeweils der Name, die Lebensdaten und das Schicksal eines Aacheners oder einer Aachenerin eingraviert sind, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen.

Die Steine werden stets vor dem letzten – frei gewählten – Wohnhaus in den Bürgersteig eingelassen. Sie sind Teil der inzwischen weit über Deutschland hinausgehenden Aktion „Stolpersteine“, in deren Rahmen Gunther Demnig seit 2003 an über 300 Orten Erinnerungssteine verlegt hat.

Die Synagoge mitten in Aachen. Sie wird heute vor eventuellen Angriffen von Antisemiten beschützt. Ihre Vorgängerin wurde im November 1938 angezündet, die Ruine noch 1938 entfernt.

Ein sicherer Hafen

Bei der Sitzung des Rates der Stadt Aachen wurde außerdem die Resolution „Aachen wird sicherer Hafen“ beschlossen – mit den Stimmen aller Fraktionen außer denen der beiden AfD-Ratsvertreter.

In der Resolution heißt es: „Seenotrettung ist kein Verbrechen. Der Rat der Stadt fordert alle in Bund, Land und Europa Verantwortlichen auf, Flüchtlingen aus der Seenotrettung zu helfen. Die Stadt Aachen wird ihre Arbeit zur Hilfe für Flüchtlinge fortsetzen und Flüchtlinge unverändert aufnehmen. Der Rat beauftragt die Verwaltung, die Position gegenüber dem Städtetag zu vertreten.“

Wie zahlreiche weitere Kommunen in der Bundesrepublik unterstützt auch die Stadt Aachen die Initiative „Seebrücke – Schafft sichere Häfen“. Bürgerinnen und Bürger erklären sich damit bereit, auch weiterhin Geflüchtete aufzunehmen und eine Willkommenskultur zu leben. Der Stadtrat appelliert noch einmal an die Bundesregierung, sich weiterhin für die Bekämpfung von Fluchtursachen einzusetzen. Bereits 251 Städte der Bundesrepublik sind schon – wie Aachen – „Sichere Häfen“.

Für Aachen als sicheren Hafen haben sich ganz besonders engagiert: Ulla Epstein (Die Linke) und Christoph Allemand (Die Zukunft) Hier nachlesen. Aber auch Ratspolitiker der CDU freuten sich, dass Aachen nun zum Kreis der Städte gehört, denen die Rettung von flüchtenden Menschen ein wichtiges Anliegen ist.

s. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Seebrücke_(Bündnis)

und https://seebruecke.org

Mit Infos vom Presseamt der Stadt Aachen

Zur Dokumentation: Der Rat der Stadt tagte zuletzt wieder unter erschwerten Bedingungen im Eurogress. Das SARS-CoV-2-Virus zwingt immer noch zu besonders krassen Vorsichtsmaßnahmen. Die Lichtverhältnisse sind nicht optimal, alle tragen Masken, man versteht die Wortbeiträge nur schwer und hat – insbesondere von der Empore aus – keinen Überblick.

Über AachenNews.org

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