Am Montag, 27. September, am frühen Abend geschrieben
Ohje, ohje, jetzt werden bei der CDU die Messer gewetzt. Es gibt erste Rausschmeiß-Bewegungen, die Armin Laschet betreffen. Kann sein, dass seine CDU-Kumpel ihn vollumfänglich absetzen, als CDU-Vorsitzenden, und ihn auch aus dem Vorstand verabschieden. Die SPD liegt seit 20 Jahren zum ersten Mal wieder vorn bei einer Bundestagswahl und wird den Kanzler stellen, die Union schneidet so schlecht ab wie nie zuvor. Und Armin Laschet aus Aachen redet davon, dass er den Willen hat zu regieren.
Kompetenz für gar nichts hat die CDU. Sie hatte nur eine erfolgreiche Frau, und deren Erfolge haben alles verdeckt. Wie kann man mit so einem Wahlergebnis davon träumen, den Kanzler zu stellen?
1,6 Prozentpunkte vor den CDU liegt die SPD, manche finden das deutlich. Die Abrechnung kommt bei der CDU ohne Zweifel, und das machen die immer hemmungslos grausam. Man kennt das. Aus 24 Prozent lässt sich nämlich kein Regierungsanspruch ableiten. – Zur Info: 1,3 Millionen CDU-Wähler*innen sind zur SPD gewandert. Ihnen hat Scholz (die neue Merkel) besser gefallen als Laschet. Und 500.000 sind von der Linken zur SPD gewandert. Ihnen hat wohl Sarah Wagenknecht nicht gefallen.
Morgen ist CDU/CSU-Fraktionssitzung. Das wird bitter für Armin Laschet. Sein Anspruch auf Führung ist erledigt. Vielleicht wollen die Kritiker Laschet und den gesamten Vorstand der CDU samt Wolfgang Schäuble loswerden – um mit neuen Personen in Verhandlungen zu gehen? Prognose: Da wird einiges passieren.
Vielleicht werden sie möglichen Koalitionspartnern (Habeck und Lindner) den Norbert Röttgen als Kanzler anbieten. Möchte also die CDU mit FDP und Grünen in Regierungsverhandlungen eintreten? Vermutlich ja. Es ist ihre einzige Chance, sich ein Minimum an Macht zu erhalten.
