Am Montag, 27. September, gegen 8 Uhr morgens geschrieben
In Aachen wird der Kandidat der Grünen, Oliver Krischer, in den Bundestag gewählt. Ein Mann aus dem Kreis Düren (!) macht hier das Rennen. Und zwar deutlich und nicht knapp. Diese Stadt ist nun wirklich „grün“ geworden. Die Mehrheit will, dass hier bezüglich Verkehr und allgemeinem Lebensstil das Grüne die Oberhand gewinnt. Schlecht ist das nicht.
Ye-One Rhie (SPD) rückt über die Liste ins Parlament ein. Ihr neuer Arbeitsplatz ist in Berlin. Die junge Frau aus Aachen hat auf Anhieb hauchdünn den Kollegen der CDU (Rudolf Henke) hinter sich gelassen. Reife Leistung!!! In der Stadt von Kanzlerkandidat Armin Laschet wurde nicht etwa mit Mehrheit die CDU gewählt, sondern grün und rot.
Die AfD ist in Aachen (aber nicht bundesweit) unter 5 Prozent geblieben. Das soll mal einer nachmachen, ganz Deutschland soll uns das bitte nachmachen. Im Osten der Bundesrepublik, in Sachsen und in Thüringen, erhielten diese Hohlbirnen klar die meisten Stimmen von allen, jeweils deutlich über 20 Prozent.
Bundesweit hat die SPD ganz knapp die Nase vor der CDU. Scholz sollte also Kanzler werden. Aber komischerweise geht es wohl andersrum. Entscheiden, wer Kanzler wird, werden das FDP und GRÜNE gemeinsam. Lindner (FDP) hat schon Baerbock (GRÜNE) zu einem Gespräch eingeladen um zu überlegen, ob sie nicht beide zusammen einem der Großen die Kanzlerschaft antragen. Hat man sowas schon mal erlebt?
Kar ist: Wir leben in einem Land, in dem die CDU und die SPD zusammen 50 Prozent der Stimmen kriegen.
Das ZDF gewinnt übrigens das Duell um die genauste 18-Uhr-Prognose gegen die ARD. Donnerwetter! Das Zweite hatte sofort die passendere Prognose, das ZDF sah schon bei Schließung der Wahllokale die SPD genau 2 Prozent vor der Union, im Ersten Programm lagen beide mit je 25 Prozent gleichauf.
Prognose: Monatelange Koalitionsverhandlungen liegen vor uns. Denn hauchdünne 1,6 Prozent trennen Wahlsieger SPD mit 25,7 Prozent von den Unionsparteien. Auf Rang 3 laufen die Grünen mit 14,8 Prozent ins Ziel. Die FDP zieht mit 11,5 Prozent an der 10,3 Prozent einfahrenden AfD vorbei.
Die Linke – deren Aachener Kandidat Hunko sich zuletzt mit Impf- und Maskenverweigerern gemein machte – fällt ins Bodenlose bzw. schafft den Einzug nur dank dreier Direktmandate (eines von ihnen: Gregor Gysi) und ist mit 4,9 Prozent der Stimmen in Fraktionsstärke im Parlament vertreten. Staun, staun.
Nicht überraschend ist, dass Piraten und Volt jeder noch nicht mal 1 Prozent geholt haben. Es ist einfach bei beiden inhaltlich alles viel zu dünn.
More to come. Insbesondere, was bei der Wahl in Berlin selbst passiert ist, muss im Blick bleiben. Die Verwaltung dieser Stadt ist (heimlich) schon lange so unfähig, dass es bald gefährlich wird. Manche konnten erst gegen 20 Uhr wählen, denen waren alle Prognosen bekannt.
