Brandbrief: Netzwerk Kindertagespflege schreibt an NRW-Ministerpräsident Wüst

Sind die Tests, mit denen in NRW Kleinkinder (auch U3) auf Corona getestet werden unzuverlässig? 100prozentige Zuverlässigkeit ist sowieso nicht möglich, wie man weiß. Aber sind die Test in einem Grad unzuverlässig, schlicht falsch, das nicht mehr hingenommen werden kann?

Das Netzwerk Kindertagespflege NRW – ein ehrenamtlicher, kollegialer Zusammenschluss von Kindertagespflegepersonen aus derzeit 91 Kommunen und Kreisen in NRW – hat erhebliche Zweifel und sah sich gezwungen, diese in einem Brief an NRW-Ministerpräsident Wüst zur Sprache zu bringen. Der Brief wurde auf Facebook eingestellt. Hier zu finden: https://www.facebook.com/netzwerkkindertagespflegenrw/

Die Unterzeichnerinnen machen darauf aufmerksam, das die Ergebnisse von Tests regelmäßig ganz unterschiedlich ausfallen. Salopp gesagt: Die Tests seien komplett unzuverlässig und zeigten Ergebnisse an, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hätten. Meistens zeigten sie jedoch negativ an, wenn das Kind positiv, also infiziert sei.

Wörtlich heißt es in dem Brief an Hendrik Wüst (CDU): „. . . zur Sicherstellung dieser vermeintlichen Sicherheit bekommen Kinder in Kindertagespflege und Kitas wöchentlich 2 Selbsttests auf freiwilliger Basis zur Verfügung gestellt. Abgesehen von der Freiwilligkeit dieser Testungen sind wir entsetzt über die mangelhafte Zuverlässigkeit: In den meisten Fällen schlagen diese Tests bei einer Covid-19-Infektion NICHT AN, wie wir derzeit in NRW täglich in vielen Kindertagespflegestellen feststellen!“

Und weiter ist wörtlich in dem Brief zu lesen: „Immer mehr symptomatische Tageskinder und Eltern werden (zufällig) im Rahmen familiärer Infektionsfälle per PCR-Verfahren positiv auf Covid-19 getestet, wohingegen die vom Land ausgehändigten Selbsttests in diesen Situationen in der Mehrzahl negativ ausfallen.“

Tanja Böttcher, Andrea Wahl und Ute Kutter, die für das Netzwerk Kindertagespflege den Brief verfasst haben, stellen am Ende ihres Schreibens eine Frage: „Darf das Recht auf körperliche Unversehrtheit tatsächlich davon abhängen, in welcher Stadt in NRW wir wohnen und arbeiten?“ Einige wenige Städte wie beispielsweise Köln bieten PCR-Pooltests für Kinder in Kitas und Kindertagespflegestellen, in anderen Kommunen ist dies aus finanziellen Gründen hingegen undenkbar.

Von fünf Forderungen erwartet die Kinderstagespflege eine der Situation angemessen Verbesserung. Hier die Forderungen:

  • Eine Sensibilisierung der Eltern in Bezug auf die Betreuung symptomatischer Kinder vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Infektionsgeschehens anhand eines aktuellen Schreibens aus dem Familienministerium.
  • Verpflichtende, wöchentliche Tests für Kinder im Tagespflege- und Kitaalter anhand von PCR- Pooltestungen, alternativ anhand von Bürgertestungen in Testzentren mit schriftlichem Nachweis.
  • Zusätzlich verpflichtende Tests für symptomatische Kinder, unter anderem bei Magen- Darmerkrankungen oder Atemwegsinfektionen, bevor die Betreuung wieder aufgenommen werden kann.
  • Verpflichtende PCR-Testung aller symptomatischen und asymptomatischen Tageskinder bei nachgewiesenem Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person, um eine unbemerkte Verbreitung der Infektion innerhalb der Betreuungsgruppen auszuschließen.
  • Quarantäne für alle Kinder einer Gruppe, sobald ein Kind nachweislich mit Covid-19 infiziert ist – mit der Möglichkeit für symptomfreie Kinder, die Quarantäne nach 5 Tagen durch Vorlage eines negativen PCR-Nachweises zu beenden.

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