In Stadt und StädteRegion. Für den Ernstfall gibt es Jodtabletten
Russlands Attacken auf nukleare Anlagen zeigen mal wieder, wie fragil die Kerntechnik ist. Es ist vermutlich die für Mensch und Umwelt gefährlichste Form der Energiegewinnung. Mit jeder unserer Einmischung in den Krieg zugunsten der Menschen in der Ukraine muss man befürchten, dass Putin – als Reaktion – ein nukleares Fiasko anrichtet.
Ein Fiasko vermutlich nicht in der Ukraine, nicht in Europa, sondern als eine Warnung irgendwo in der Nähe US-amerikanischer Einrichtungen/Schiffe, wobei er darauf achten wird, dass keine Menschen zu Schaden kommen.
Wie auch immer (I): Die Einnahme nuklearer Anlagen durch die Russen gefährden nicht nur die Reaktorkerne, sondern auch die Kühlsysteme, die Stromversorgungen und Brennelemente-Lager, sowie die Überwachung, Wartung und Reparatur, Kommunikation und Versorgung, und auch die Stabilität des Personals. Es wäre wunderbar, wenn die bundesrepublikanische Regierung bei dem Vorhaben bliebe, in Deutschland die Reaktoren außer Funktion zu nehmen.
Wie auch immer (II): Die Menschen in unserer Region fragen sich, ob sie eigentlich mit Jodtabletten noch gut versorgt sind? Denn die Atomkriegs-Drohungen Putins muss man ernst nehmen.
Im Herbst 2017 wurden Jodtabletten verteilt, weil man sich vor den belgischen Schrott-Reaktoren Tihange und Doel fürchtete. „Die Packungen der damals ausgegebenen Tabletten geben als Ablaufdatum Dezember 2021 an“, teilte jetzt die Stadtverwaltung mit. Die direkte Verteilung an alle betroffenen Menschen sei von Beginn an als einmalige Aktion geplant gewesen.
Stadt und StädteRegion Aachen haben in der Zwischenzeit eine gute Versorgungsstruktur mit zentral vom Bund beschafften und in den Kommunen vorgehaltenen Tablettenkontingenten aufgebaut. Diese sichere im Ernstfall eine zügige Verteilung an die Bürger*innen. Die Verteilstellen seien auf die einzelnen Kommunen der StädteRegion und innerhalb des Stadtgebietes Aachen so verteilt, „dass sie gut erreichbar sind“. Stadt und StädteRegion erachten daher eine erneute Vorverteilung als nicht sinnvoll. Alle Kommunen hätten jeweils eigene Verteilkonzepte entwickelt. Die Verteilstellen werden – laut Pressemitteilung – im Ernstfall über die Medien bekanntgegeben.
Die Jodtabletten, die von Stadt und StädteRegion für den Katastrophenschutz vorgehalten werden, „verfügen über kein Verfallsdatum“, so heißt es in der Mitteilung weiter. Die Tabletten würden regelmäßig stichprobenartig auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Rund 135.000 Menschen haben vor viereinhalb Jahren das Angebot angenommen, um sich im Ernstfall selbst zu versorgen. Sollten im Einzelfall Personen weiterhin ein Interesse an Kaliumiodidtabletten haben bzw. ihre abgelaufenen Tabletten ersetzen wollen, weisen Stadt Aachen und StädteRegion Aachen darauf hin, „dass diese über die Apotheken kommerziell zu erwerben sind“.
Ganz wichtig: Jodtabletten dürfen nicht vorsorglich, sondern nur nach entsprechender Aufforderung der Katastrophenschutzbehörde eingenommen werden.
Weitere Informationen unter www.jodblockade.de
