Ukraine-Krise und kein Ende. Bereits jetzt sind in Aachen die 500 Plätze in städtischen Unterkünften nahezu komplett belegt. Derzeit werden die Turnhallen Reumontstraße, Königstraße und Vetschauer Straße sowie die Turn- und Gymnastikhalle Peliserkerstraße für eine kurzfristige Unterbringung vorbereitet und in den nächsten Tagen auch belegt.
„Weitere Unterbringungsmöglichkeiten werden mit Hochdruck auf den Weg gebracht“, ist aus dem Rathaus zu hören. Dort gibt man sich die größte Mühe und hat aus Erfahrungen gelernt.
Dabei appelliert die Stadt auch an die Bürgerinnen und Bürger: „Die Frauen und Kinder sind teilweise traumatisiert und haben schlimme Erfahrungen hinter sich“, sagt Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Deshalb könne die Unterbringung in Turnhallen immer nur eine Notlösung sein. „Wir bitten daher alle Eigentümer*innen, uns Wohnraum zu melden, der zur Verfügung gestellt werden kann. Jede Wohnung zählt.“
Eigentümer*innen, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, können die Stadt per E-Mail an helfen@mail.aachen.de erreichen. Ziel ist, allen Schutzsuchenden eine sichere Unterkunft anzubieten und stets 500 Plätze vorzuhalten, um auch kurzfristig ankommende Gruppen aufnehmen zu können.
Wichtig zu wissen: Vor Ort in Aachen werden von den Hilfsorganisationen nur zielgerichtet Sachspenden gesammelt. Gebraucht werden vor allem Medikamente und Verbandsmaterial beziehungsweise Geld, um die benötigten Dinge zu organisieren. Aktuelle Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten unter: www.aachen.de/aachenhilft.
Klar ist: Die Geflüchteten haben oftmals spezielle Bedarfe, die für sie organisiert werden müssen, sei es gesundheitlich, sozial oder sonstiges. Sollte die (dringend gewünschte) Verteilung durch das Land wieder nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel erfolgen, ist damit zu rechnen, dass Aachen rund 2.700 Geflüchtete zugewiesen werden.
Wieviel Geflüchtete sich bereits jetzt in Aachen in Privatunterkünften aufhalten, ist nicht bekannt. Die Verwaltung bittet: „Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie viele Schutzsuchende sich insgesamt hier befinden, wird dringend darum gebeten, dass auch Geflüchtete, die nicht städtisch untergebracht sind, ihre Kontaktdaten angeben. Möglich ist dies ab nächster Woche im Ausländeramt der Städteregion Aachen in der Hackländer Straße.“
Wichtige Zusatzinfo
UPDATE: Jetzt kommen schon so viele Geflüchtete zum Ausländeramt, dass sich die Menschen dort in langen Schlangen anstellen, und die Behörde mitteilt, es gebe „keine Notwendigkeit, sich im Ausländeramt registrieren zu lassen! “ Wörtlich heißt es: „Natürlich werden Menschen aus der Ukraine, die beim Ausländeramt der StädteRegion vorsprechen möchten, auch kurzfristig bedient. Es besteht derzeit aber keineswegs die Notwendigkeit, zum Ausländeramt zu kommen!“ Man könne sich bis zum 23. Mai 2022 Zeit lassen und wahrscheinlich sogar noch darüber hinaus.
Wer helfen möchte, kann sich auf der Seite aachen.de/aachenhilft informieren.
