
Was macht eigentlich Aachens spektakulärste Baustelle (zwischen Claßenstraße und Professor-Pirlet-Straße)? Im Mai wurde die alte Turmstraßen-Brücke abgerissen. Rund 200 Lkw-Ladungen waren nötig, um die insgesamt 4000 Tonnen Betonschutt abzutransportieren. Anschließend mussten die Oberleitungen für den Bahnbetrieb wiederhergestellt werden.
Auch danach ging es, so teilt die Stadtverwaltung mit, für die Beteiligten des Aachener Stadtbetriebs, des Ingenieurbüros Doser, Kempen, Krause und des ausführenden Bauunternehmens Hochtief aufregend weiter: Die beiden Widerlager, auf denen auch die neue Brücke aufliegen wird, mussten teilweise entfernt werden. Das bedeutet, dass Beton stückweise herausgetrennt und abgetragen werden musste, um die Oberleitungen und Schienen der Bahnstrecke nicht zu gefährden.
„Wir sind immer noch im Zeitplan“, sagt Walter Heitmann, Oberbauleiter der Firma Hochtief.
Auf der Seite in Richtung Claßenstraße war sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt. Unter dem Widerlager verbarg sich ein ungewöhnlicher Fund: Alte Widerlagerreste aus Beton einer Brücke aus der Kaiserzeit, etwa 1910, waren noch erhalten. „Die Verwendung von Beton zu dieser Zeit war noch sehr ungewöhnlich.“, erklärt Heitmann.
Jetzt geht es im wahrsten Sinne des Wortes aufwärts. Die nötigen Bohrpfähle für den neuen Mittelpfeiler zwischen den Bahngleisen sind bereits gesetzt. Dieser Pfeiler wird sechs Meter hoch und dreißig Meter lang werden. (Mehr Infos dazu im Video)
2022 wird es noch eine Sperrpause der Bahn geben, vom 17. Dezember ab 1 Uhr bis 18. Dezember um 21 Uhr. Im März 2023 richtet die Deutsche Bahn an allen 4 Wochenenden Sperrpausen ein. Dann kommen die Träger für den Überbau und werden auf Widerlager und Mittelpfeiler aufgelegt.
Schließlich wird, wenn der Überbau fertig ist, die Straße angeglichen, da die neue Brücke 30 Zentimeter höher sein wird. Dann kann auf der Turmstraße wieder gefahren werden.