

Manch einer kann nicht mehr gemütlich auf seinem Sofa sitzen bleiben, wenn an den Grenzen Europas wehrlose Erwachsene und Kinder mit Tränengas beschossen werden. Es sind Menschen, die vor einem Bombenhagel geflohen sind. Gleichzeitig soll auch noch ein gut integrierter junger Mann aus Aachen nach Pakistan abgeschoben werden, der dort noch nie war, dort niemanden kennt und auch die Sprache nicht spricht.
Hallo? Ausländeramt! Gehts noch?
Kaum auszuhalten, wenn die Werte unserer europäischen Kultur so mit Füßen getreten werden! Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Europäische Union ist ein mächtiger Verbund, dachte man bisher. Allerdings bekommt diese Union rein gar nichts geregelt, was mit Flüchtlingen und ihrer ansatzweise humanen Behandlung zu tun hat. Ein so krasses Versagen überrascht.
Heute sind nun also mehrere hundert Menschen in Aachen auf die Straße gegangen, sind vom Elisenbrunnen zum Ausländeramt gezogen, das einen jungen Mann aus Aachen festnehmen und in ein Abschiebe-Gefängnis bringen ließ. Ein unglaublicher Vorgang, der rückgängig gemacht werden konnte. Das Ausländeramt in Aachen treibt es noch so weit, denke ich, dass eines Tages alle diese Menschen das Amt stürmen. Wollen die das?

Aachen ist eine Grenzstadt und wird sich seine Offenheit, Hilfsbereitschaft und Internationalität bewahren. Das wünschte sich jedenfalls Aachens Bürgermeisterin Hilde Scheidt bei ihrer kurzen Ansprache auf dem Bahnhofsvorplatz. Auch andere Redner und Rednerinnen vor dem Elisenbrunnen und vor dem Hbf fanden passende Worte angesichts der Ereignisse, die quasi jeden Tag im TV zu besichtigen sind.

Zum Weiterlesen in der örtlichen Presse: hier
Auch in Wien demonstrierten Menschen auf der Straße. Hier ein Mini-Video.