Corona-Krise: Was bedeutet eigentlich „inzwischen wieder gesund“?

„1791 ehemals positiv auf das Corona-Virus getestete Personen sind inzwischen wieder gesund.“ Das teilten – in wünschenswerter Transparenz – die Krisenstäbe der Stadt Aachen und der StädteRegion Aachen jetzt mit.

Aber was bedeutet: Sind wieder gesund? Gänzlich ohne Folgewirkung soll das Virus nicht sein, so erklären die Virologen derzeit in ihren Podcasts, bei TV-Interviews und auch sonst überall. Es mehren sich ja die Anzeichen, dass das Virus die Lunge dauerhaft und außerdem auch Herz und Nieren schädigen kann. Und da es den Geruchssinn beeinflusst, gelangt es also auch ins Gehirn.

Viel über die Folgeschäden kann man noch nicht sagen, weil es quasi noch niemanden gibt, der vor einem oder zwei Jahren erkrankte, dann wieder „gesund“ wurde und wo man nun untersuchen könnte, wie der Gesundheitszustand heute ist. Die Wissenschaft kennt und forscht an diesem Virus erst ein knappes halbes Jahr. Vorher war dieses spezielle Virus noch gar nicht bekannt.

So muss man den Hinweis „wieder gesund“ mit Vorsicht genießen, denke ich. Werden erkrankte Schauspieler wieder so lungenstark sprechen können, dass man ihr Flüstern bis auf den letzten Platz eines Theaters wird hören können? Werden Personen höheren Alters vorzeitig dement? Alles unklar.

So verstehe ich auch nicht die Befürworter einer sogenannten „Durchseuchung“. Selbst wenn tausende Menschen die Krankheit bekommen und überstehen: Welche Kosten werden der Gesellschaft entstehen, weil viele Menschen wegen der Folgeschäden behandelt werden müssen und nicht mehr voll leistungsfähig sind? Und welches Leid werden all die Folgeschäden bewirken? Möchte man das Risiko eingehen? Bloß nicht.

Das Grenzlandtheater hat sich einen Mundschutz verpasst. Zweifellos eine symbolische Aktion mit einem traurigen Hintergrund.

Bis heute, Dienstag, gab es 89 Todesfälle in der Städteregion (etwa 555.000 Einwohner), so wird aktuell mitgeteilt. Berlin ist 6 X so groß wie die Städteregion Aachen, hat aber längst nicht dementsprechend so viele Todesfälle wie die Städteregion, noch nicht einmal 3 X so viele (182). Das zeigt, dass wir in einer besonders gefährdeten Region leben.

Es gilt also weiterhin: Mundschutz tragen, Abstand halten, Hände waschen.

Hinweis: Das Abstrichzentrum am Aachener Tivoli ist an Werktagen von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Alle Menschen, die getestet werden wollen, müssen vorher die Telefonhotline 0241/5198-7500 anrufen.

Keine Theateraufführungen, keine Ausstellungen, kein Konzert. Auftritte im Internet sind zwar möglich, aber nur eine plötzlich entdeckte, eigene, quasi zusätzliche Form der Präsentation von Kunst.

Über AachenNews.org

Ich bin Journalistin und Bloggerin.
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