Das war vorauszusehen: Die Partei VOLT hatte in Aachen eine Frau prominent auf ihrer Liste plaziert, diese Studentin wurde auch prompt in den Stadtrat gewählt – die 24-jährige Larissa Böhrkircher. Doch anstatt jetzt ihres Amtes zu walten und sich in den Ratsbetrieb reinzuwühlen hat Larissa das Handtuch geworfen und mitgeteilt, sie werde ihr Ratsmandat durchaus nicht antreten. Schade.
Sie macht kaum 3 Wochen nach der Wahl Platz für den Studenten und ASTA-Vorsitzenden (korrigiert:) stellvertretenden Vorsitzenden des Studierendenparlaments Tjark Zimmer (22), der auch in der GHG (Grüne Hochschulgruppe) der RWTH mitmischt. Werden sich die beiden VOLT-Ratsleute jetzt umstandslos in die Fraktion der Grünen integrieren? Ich nehme es an.
Die Grünen sind zwar eine personalstarke Fraktion (20 von 58 Sitze), aber sie brauchen einen Koalitionspartner. Die Sozialdemokraten (10 Sitze) wären bestens geeignet, zieren sich aber noch gewaltig. Schade. Aber warten wir mal 4 Wochen! Und: Auch wenn es keine offizielle grün/rote Fraktion geben sollte, so werden doch wegen vieler inhaltlicher Übereinstimmungen 90 Prozent aller Abstimmungen eine entsprechende Mehrheit finden.
Gänzlich von der Rolle sind noch die Christdemokraten um Fraktionschef Harald Baal. Hier könnte eine Weile die Rechtsanwältin Iris Lürken die Fraktion führen, bis (in zwei Jahren?) Harald Baal übernimmt, weil er ja doch enorme Führungsqualitäten hat und die konservative Seite von Aachen gut repräsentiert. Wahlkampf ist nicht sein Ding, und es bleibt ein Rätsel, wie er im Wahlkampf so schlecht auftreten konnte.
Weil sich auf Facebook einige aufregen: Es ist in einer Stadt mit 50.000 oder mehr Studierenden im höchsten Maße angebracht, dass auch eine relevante Anzahl von Studierenden im Stadtrat sitzt. Darüber kann man sich freuen.
9 Studierende sitzen im Stadtrat 11 Rentner*innen gegenüber, wenn ich richtig gezählt habe. Der Anteil der Frauen ist erfreulich hoch: 25 Frauen, 33 Männer. Das war schon mal sehr viel unausgeglichener.
Etliche Plakate hängen noch: