Grundschule platzt aus allen Nähten

Die Montessori Grundschule in der Mataréstraße muss Kinder abweisen.

Die Schule in der Mataréstraße/Ecke Zeppelinstraße ist eindeutig nicht der Liebling der Schulverwaltung. Diese Grundschule arbeitet mit großem Erfolg, sie platzt aber seit Jahren aus allen Nähten.  Die Mensa befindet sich im Keller, ist viel zu klein, und für den Offenen Ganztagsunterricht (OGS) ist ebenfalls zu wenig Platz vorhanden. 

Von einem Erweiterungsbau, der in der Zeppelinstraße unbedingt gebaut werden soll, ist weit und breit noch nichts zu sehen. Die drangvolle Enge in der Schule war jetzt Thema im zuständigen Politiker-Gremium. Die Schulverwaltung möchte, dass die beiden oberen Etagen eines eventuellen Erweiterungsbau für „junges, studentisches Wohnen“ reserviert werden. 

Zwei Etagen eines Anbaus für junges, studentisches Wohnen? Wo die Schule selbst den Platz dingend braucht? 

Matthias Fischer, Ratsherr der Linken und selbst Lehrer, fand das gar keine gute Idee. Die beiden Etagen, mindestens aber eine, müssten der Schule und sonst niemand zur Verfügung gestellt werden, forderte er. Noch zuletzt hätte die Schule für den Ganztags-Unterricht 40 Kinder abweisen müssen. Er rief den Politiker*innen in Erinnerung, dass der Bund das „Recht auf Ganztagsbetreuung“ plant. Dann sei die Stadt ohnehin in der Pflicht (frühestens ab 2025, wie Dezernentin Susanne Schwier meinte).

Wenn beide Eltern arbeiten, ist Ganztagsbetreuung für Kinder wichtig, zumal in einem sozialen Brennpunkt, in dem sich die Schule nun mal befindet. Die Schulverwaltung ist möglicherweise nicht darüber informiert, wie viele junge Familien in den letzten vier Jahren rund um die Schule in neu errichtete Wohnungen eingezogen sind. 

Der Vertreter der Verwaltung meinte allerdings zu wissen, dass erst neuerdings der Zulauf zu der Schule so groß sei. Neuerdings? Da ist die Verwaltung schlecht informiert. Die Schule ist schon seit mehreren Jahren äußerst beliebt und sogar bei Eltern und Kindern von außerhalb gefragt. 

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2 Antworten zu Grundschule platzt aus allen Nähten

  1. s.o schreibt:

    Das passt; s. Wikipedia „Umgangssprachlich wird von Schema F gesprochen, wenn etwas bürokratisch-routinemäßig, stereotyp, mechanisch oder gedankenlos abläuft…“

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  2. T. Jaeger schreibt:

    …und die letzte nicht-versiegelte und baumbestandene Frei!-Fläche des Schulhofs zuzubauen ist ja sowieso eine Farce! (In Burtscheid geht sowas nicht!) Das Gegenteil müsste gemacht werden. Gebt der Schule endlich EINEN! Eingang, Schafft einen Quartiersplatz der auch als Schulhof genutz wird, rundrum Spielstraße – autofrei usw. In Aachen weiß man ja (hoffentlich) wie man Turnhallen unter die Erde verlegt und auf dem Bunkerdach ist auch noch einige hundert qm Platz! Wieder kein gr. Wurf… So vieles wäre möglich wenn man endlich das provinzielle Denken und Handeln ablegt. Die öffentliche Hand baut nur (noch) KISTE-Schema F ohne Berührungspunkte; am liebsten aus Containern (armselig und ungesund) – warum? Weil keine PolitikerIn und oder Verwaltungsführung ehrliche Verantwortung übernimmt.

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