Was passiert bei einem großflächigen Stromausfall? Wie können auch größere Anlagen im Notfall mit Strom versorgt werden? Zur Beantwortung dieser Fragen haben sich Feuerwehrleute bei der RWTH informiert. Die Pressestelle der Stadtverwaltung teilt dazu mit, bereits vor mehreren Jahren seien vom Land NRW insgesamt 25 Notstromgeneratoren – sogenannte Energiemodule – mit je 250 kVA elektrischer Leistung angeschafft worden. Diese seien auf diverse Kommunen verteilt worden, um auf solche Notfälle schnell reagieren zu können.
Die Energiemodule dienen der Bereitstellung größerer Strommengen im Notfall für Einsatzkräfte und Bevölkerung. In Aachen ist ein solches Modul bei der IuK-Einheit (Infrastruktur und Kommunikation) der Freiwilligen Feuerwehr stationiert.
Das in Aachen stationierte Energiemodul wird von einer Einheit der Freiwilligen Feuerwehr rein ehrenamtlich betreut. Einer Mitarbeit interessierter Elektrofachkräfte im Ehrenamt der Feuerwehr, abseits von Schlauch und Atemschutzgerät, steht also nichts im Wege. Interessierte können per Mail an freiwillige.feuerwehr@mail.aachen.de weitere Informationen anfordern.
Feuerwehr-Expert*innen aus Bochum, Düren, Pulheim und Aachen trafen sich beim „Institut für elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft“ (IAEW) der RWTH Aachen. Das IAEW beschäftig sich u.a. mit den elektrischen Netzen und ist daher ein kompetenter Partner für die praxisorientierte Ausbildung. Das Institut verfügt neben einem elektrischen Versuchsnetz über eine elektrische Lastbank, mit der eine realitätsnahe elektrische Belastung der Stromerzeuger dargestellt werden kann.
Weiter heißt es in der Mitteilung des Presseamtes: Mit dieser Lastbank konnten alle Stromerzeuger der Gruppen mit je 250kVA Leistung (Ein Megawatt!) auch im Parallelbetrieb voll ausgelastet werden.
Ein einfaches Zusammenschalten mehrerer Generatoren an einem Stromnetz ist im Regelfall nicht möglich. Hier bedarf es spezieller Zusatzfunktionen der Stromaggregate, um im gemeinsamen Betrieb auch deutlich größere Anlagen im Notfall mit Strom versorgen zu können. Diese Zusatzfunktion ist bei den Geräten des Landes NRW vorhanden und ermöglicht somit auch die Versorgung größerer Leistungsabnehmer oder ausgedehnter Bereiche, welche vom öffentlichen Stromnetz getrennt sind.
Abschließende Bewertung: Über mehrere Stunden hinweg konnte das Vorgehen im Bereich der Inbetriebnahme und Betriebssicherheit vermittelt und mit Hilfe des IAEW auch praktisch umgesetzt werden. Die Betreibermannschaften gewannen so noch mehr Sicherheit im Betrieb ihrer Anlagen und lernten sich auch einmal persönlich kennen. Auch zukünftig werden gemeinsame Ausbildungen zum Schutz der kritischen Infrastruktur weiter intensiviert.
