Was man aus der Innenansicht heraus oft als zu langsam, zu wenig, zu inkonsequent bewertet, genau das wird andernorts ganz anders gesehen und beurteilt: Die Verkehrswende in Aachen, Das soll hier nicht verschwiegen werden. Aachen hat einen Preis bekommen – einen Mobilitätspreis. Der Preis ist nicht unbedeutend. Dazu teilt das Presseamt der Stadtverwaltung (deren Spitze verständlicherweise mächtig stolz ist) mit:
„Europas Vorreiter in Sachen nachhaltige urbane Mobilität und Verkehr sind am gestrigen Mittwochabend (20. Oktober) bei den CIVITAS-Awards 2021 geehrt worden, die erstmals in Aachen stattfanden. Neben der Stadt Aachen wurden Parma (Italien) und Gdynia (Polen) in drei verschiedenen Kategorien ausgezeichnet und erhielten die renommiertesten europäischen Preise für nachhaltige Konzepte der urbanen Mobilität.“
Für die Stadt Aachen nahmen Isabel Strehle (Leiterin des Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur) und Klaus Meiners (stellvertretender Leiter des Fachbereichs Klima und Umwelt) den Preis entgegen.

Im letzten Jahr habe Aachen bei der Umgestaltung seiner Mobilitätslandschaft einen großen Schritt nach vorn gemacht, meinte die Fachjury. Die Stadt wurde als Gewinnerin des diesjährigen Preises für die überzeugendsten Ansätze zur Transformation der städtischen Mobilität ausgezeichnet. Und weiter wird aufgezählt: „Seit 2020 wurden in Aachen 4,2 Kilometer Radhauptverbindungen geschaffen, 1076 Fahrradständer gebaut, 150 neue Ladestationen für E-Fahrzeuge errichtet, die ersten Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeuge in Deutschland eingeführt und die Kapazität ihrer Abteilung für Mobilität und Planung erhöht hat.“
Aachens Stadtbaurätin Frauke Burgdorff sagte nach der Verleihung, die im Depot in der Talstraße stattfand, sichtlich erfreut: „Aachen ist eine durch und durch europäische Stadt und wir haben mit dem CIVITAS-Preis einen europäischen Preis erhalten. Wir sind unglaublich stolz! Dieser Preis ist eine Aufforderung, noch besser zu werden. Denn es ist ein Preis für Transformation. Das heißt: Es ist kein Preis für all das, was wir bereits geschafft haben, sondern für alles, was wir noch schaffen wollen. Ich freue mich sehr, dass uns die Europäische Kommission anspornt, schneller und besser zu werden, um eine klimaneutrale Stadt zu sein.“
Auch Uwe Müller, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Mobilität der Stadt Aachen, sagte, dass man auf diese Transformation wirklich stolz sein könne.
Isabel Strehle und Klaus Meiners betonten bei der Entgegennahme des Preises, dass es vor allem eine Auszeichnung für ein großes Team sei, das gemeinsam den Weg der Mobilitätswende in Aachen beschreite. Sie lobten die Entschlossenheit der Politik, die wegweisende Beschlüsse getroffen habe.
Weitere Informationen über die CIVITAS-Preise unter: https://civitas.eu/awards.
Weitere Informationen der Stadt Aachen zu Mobilitätsprojekten: www.aachen.de/moove; zu Klimaschutzprojekten: www.aachen.de/klimaschutz; zum Radentscheid: www.aachen.de/radentscheid.

Ein Preis, den die Stadt Aachen für Verkehrswende etc bekommt, kann nur billige Satire sein. Leider steht das nirgendwo. Bitte nachholen.
LikeLike
Die Politik hat „wegweisende Beschlüsse“ getroffen? Ich kann mich nur an einen einzigen erinnern und das war der Beschluss zum Radentscheid. Bei den darauf folgenden Entscheidungen hat sich die politische Mehrheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Der Radentscheid hat einen Umsetzungzeitraum von acht Jahren geplant. 25% der Zeit sind schon rum. Aber die Ziele sind bei weitem noch nicht erreicht (noch nicht einmal zu 25%). Das einzige Ziel was erkennbar vorankommt, sind die Fahrradstellplätze (Ziel 5). Noch nicht einmal das Mängel-Meldeportal (Ziel 6) ist bisher am Start. Von dem hatte ich erwartet, dass es als erstes umgesetzt ist weil man sowas einfach einkaufen kann.
LikeLike